Lauenburg. Die Beteiligung war nicht rekordverdächtig. Warum die Aktion für Lauenburg trotzdem ein großer Erfolg war.

Natürlich ist es ein Wettbewerb, aber für die Lauenburger Verwaltung brachte die diesjährige Aktion Stadtradeln noch mehr: Einige Teams, die an den Start gingen, hielten die Augen nämlich besonders offen. Über die Plattform RADar! meldeten sie Schwachstellen an, die ihnen in Sachen Sicherheit für Radfahrer besonders aufgefallen waren.

Die Aktion Stadtradeln war 2008 vom Klima-Bündnis, einem internationalen Netzwerk von Kommunen, ins Leben gerufen worden. Vor vier Jahren hatte sich die Stadt erstmals an dem bundesweiten Wettbewerb beteiligt – damals mit 191 Teilnehmern. In diesem Jahr waren aus Lauenburg und dem Amt Lütau 122 passionierte Radfahrer dabei, die in 17 Teams gegeneinander und gemeinsam für Stadt und Amt antraten. Zusammen sind sie in der Zeit vom 4. bis 24. Juni 21.452 Kilometer geradelt. Damit sparten sie nach der gängigen Berechnungsformel fast 3,5 Tonnen CO2 ein.

Über 20 Verbesserungsvorschläge gingen ein

Die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) ging in diesem Jahr mit gutem Beispiel voran. Die neun Teammitglieder radelten im Zeitraum des Wettbewerbes 3145 Kilometer und waren damit der haushohe Sieger im Stadtvergleich. Die Interessenvertreter der Radfahrer kennen natürlich die Strecken, die sich in Lauenburg gut zum Radfahren eignen, aber auch die, die man besser meidet. Von diesen gefährlichen Strecken gibt es in der Stadt eine ganze Menge.

Über die Plattform Radar! gingen 25 Hinweise ein, wo die Bedingungen für Radfahrer verbessert werden sollten. Die gelben Pins zeigen an, dass die Sache in Bearbeitung ist.  
Über die Plattform Radar! gingen 25 Hinweise ein, wo die Bedingungen für Radfahrer verbessert werden sollten. Die gelben Pins zeigen an, dass die Sache in Bearbeitung ist.   © Elke Richel | Elke Richel

Schlaglöcher oder unübersichtliche Verkehrsführungen – das waren die Hauptkritikpunkte, die für Lauenburg auf der Plattform www.radar-online.net für Lauenburg gemeldet wurden. Zu nahezu jedem Hinweis gibt es bereits einen Kommentar aus der Stadtverwaltung. Gelbe Pins auf der Seite zeigen an, welche Schwachstellen bereits in Angriff genommen wurden. Lob gibt es von den Nutzern der Plattform übrigens auch. Hervorgehoben wurden die überdachten Abstellmöglichkeiten am Bahnhof und am ZOB sowie die Service-Säulen für Pannenfahrräder.

Natürlich hatten die Teilnehmer am Stadtradeln nicht nur den Klimaschutz im Sinn und auch das Aufspüren von Schwachstellen stand nicht im Mittelpunkt der Aktion. Wie viel Spaß es den Teams machte, sich zu beteiligten, zeigte sich schon bei der Namenswahl. So war unter anderem die Stiftung Wadentest dabei. Die Beamten der Lauenburger Polizeistation bewiesen ebenfalls Humor: Sie gingen als Soko Stadtradeln an den Start.