Lauenburg. Die Abstellanlagen in Lauenburg sind nicht abschließbar. Das soll sich jetzt ändern. Wie man an einen Schlüssel kommt.
Es ist bisher nur eine halbe Sache: Seit Anfang Juni stehen am Lauenburger Bahnhof zwei überdachte Fahrradboxen. Hier können die Zweiräder zwar sicher vor Regen, aber nicht vor Langfingern abgestellt werden. Die Anlage selbst ist bisher nämlich nicht abschließbar. Das soll sich jetzt ändern. Die Stadt will eine der Boxen mit einem Schließsystem versehen.
„Wir wollen ja die Menschen animieren, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen, deshalb hatten wir uns zunächst entschieden, keine kostenpflichtigen Plätze anzubieten“, sagt Benjamin Plate vom Lauenburger Bauamt. Offenbar sind viele Radfahrer nämlich gar nicht gewillt, sich die zusätzliche Sicherheit etwas kosten zu lassen, wie ein Blick in Nachbarkommunen zeigt. In Büchen, Müssen und Schwarzenbek kostet ein abschließbarer Stellplatz 10 Euro pro Monat, in Geesthacht werden 15 Euro fällig. Allerdings sind in allen vier Orten die kostenpflichtigen Plätze längst nicht alle belegt.
Lauenburg: Wahl zwischen verschließbarer oder offener Fahrradbox
Deshalb sollen die Lauenburger Radfahrer auch wählen könne: Abschließbar oder nur wettergeschützt. Das Modell, das in Lauenburg zum Einsatz kam, bietet 40 Plätze in den zwei Modulen an. Die Fahrräder können in zwei Etagen übereinander abgestellt werden. Geschlossen werden die Boxen durch eine Schiebetür. Beauftragt mit der Errichtung der beiden Abstellboxen war die Firma Kienzler Stadtmobiliar, die in Norddeutschland marktführend für solche Anlagen ist
Gefördert wurden die beiden Abstellanlagen am Bahnhof über die sogenannte Bike+Ride-Offensive. Das Programm ist eine Kooperation des Bundesumweltministeriums und der Deutschen Bahn. Bis Ende des Jahres sollen im Rahmen dieses Programms deutschlandweit 100.000 Bike+Ride-Plätze errichtet werden.
Geplant ist, Schlüssel gegen eine Pfandgebühr an Interessierte auszugeben
Ein weiteres Förderprogramm hat die Stadt jetzt genutzt, um die Radparkanlage am Bahnhof durch Ladeschließboxen zu erweitern. Der Bund unterstützt mit seinem Sofortprogramm „Stadt und Land“ Kommunen bei dem Aufbau eines sicheren Radverkehrssystems.
Geplant ist, Schlüssel gegen eine Pfandgebühr an Interessierte auszugeben. Weitere Kosten sollen nicht entstehen. Positiver Nebeneffekt: Dieser Schlüssel passt dann auch für eine der beiden Abstellboxen für die Fahrräder, die dann verschließbar gemacht werden soll. Die Fördermittel sind mittlerweile bewilligt. Die Umsetzung der Maßnahme soll noch in diesem Jahr erfolgen.