Lauenburg. Lauenburg. Radfahrschutzstreifen auf der B5 – dieser Ansatz wird kontrovers diskutiert und geht dem ADFC nicht weit genug.

Anläufe gibt es in Lauenburg viele, die Bedingungen für Radfahrer zu verbessern. Wie berichtet stand das Thema am 14. Mai wieder einmal auf der Tagesordnung einer Bauausschusssitzung. Gutachter Edzart Hildebrandt, der 2009 das nie umgesetzte „Handlungskonzept zur Sicherung und Förderung des Radverkehrs“ erarbeitet hatte, warb in der Sitzung erneut für Radfahrschutzstreifen auf der B 5 – ein Lösungsansatz, der wie jedes Mal kontrovers diskutiert wurde.

ADFC will besseres Radlerkonzept

Obwohl es seit neun Jahren nicht einmal gelingt, dieses Handlungskonzept umzusetzen, geht der Ansatz dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) nicht weit genug. Unter dem Titel „Radverkehrskonzept für Lauenburg, reicht das oder bedarf es noch mehr?“ hatte der Landesverband zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmern

13 passionierte Radfahrer waren der Einladung gefolgt. In der Diskussion wurde schnell klar, es geht ihnen um weit mehr als nur Schutzstreifen. Die überall erlebbaren Konflikte zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern spitzen sich in Lauenburg offenbar besonders zu: „Es gibt keine Struktur der Radwege, viele enden im Nichts.

Auf den Bundesstraßen riskieren Radfahrer Kopf und Kragen. Das hat zur Folge, dass sie auf die schmalen Gehwege ausweichen und sich mit den Fußgängern ins Gehege kommen“, klagte ein Teilnehmer der Veranstaltung. Und räumte zugleich ein: Einige Radfahrer würden sich auch sehr rücksichtslos verhalten.

Blick auf Strukturen und Kosten

Reiner Hirsch vom ADFC Kreisverband regte an, in Lauenburg Fahrradrouten auszuweisen und diese mit entsprechenden Infrastruktur auszustatten. „Mit solchen Vorschlägen kommt man als Einzelkämpfer nicht weit“, mahnte ein anderer Besucher mit Blick auf Strukturen und Kosten.

„Eine Lauenburger ADFC-Ortsgruppe könnte mit Politik und Verwaltung solche Ideen auf Augenhöhe besprechen“, warb Martin Merlitz, Chef der Lauenburger Grünen. Zur Gründung kam es aber nicht – bisher fand sich niemand, der die Ortsgruppe leiten will.