Lauenburg. Jugendvertreter der Hauni berichtet in Lauenburg über das Erfolgsmodell des Unternehmens – und regt eine Diskussion zum Thema an.
Die Nachwuchssorgen in der Wirtschaft wachsen von Jahr zu Jahr. Dennoch: Viele Schulabgänger haben Probleme mit dem Einstieg in die Berufswelt. Was geschehen muss, um ihnen den Weg zu ebnen, ist Thema einer Infoveranstaltung am Donnerstag, 27. April, ab 19 Uhr in der Begegnungsstätte Lauenburg Mitte (BeLaMi).
Den beiden jungen Sozialdemokraten, Immo Braune und Stephan Köppe, die dazu an den Büchener Weg 8 bitten, ist Realitätsnähe wichtig. Was liegt also näher, als jemanden einzuladen, der aus erster Hand berichten kann, was Arbeitgeber tun können, damit nicht viele Azubis ihre Lehre abbrechen? Als Referent ist Leon-Adrian Knauer eingeladen. Er ist Jugend- und Auszubildendenvertreter bei der Körber AG, genauer bei Hauni in Bergedorf.
Berufswahl sollte genau überlegt werden
Der Ausbildungsbetrieb „Hauni“, wie das Unternehmen meist genannt wird, hat einen fast schon legendären Ruf. Die Bandbreite reicht von gewerblich-technischen Berufen an Hightech-Maschinen über Büroberufe in einem international tätigen Konzern bis zu Angeboten für ein Duales Studium. Die hohe Praxisquote gibt den Absolventen frühzeitig die Chance zu erfahren, welche praktische Relevanz die jeweiligen Studienangebote haben, und damit die Gewissheit, in dem Bereich zu studieren, in dem die Absolventen später auch tätig seien wollen.
Leon-Adrian Knauer will unter anderem einen Einblick geben, wie es der Hauni gelingt, Berufseinsteiger ins Arbeitsleben im Betrieb zu integrieren. Die Begleitung durch die Ausbildung und aktive Hilfe bei auftretenden Problemen etwa in der Berufsschule zählen seit Jahrzehnten zum Angebot für Azubis.
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Nach dem Vortrag wollen die jungen Veranstalter von „Jugend & Arbeit – wie geht’s weiter nach der Schulbank?“ mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen. Wie soll verhindert werden, dass weiterhin viele junge Menschen ohne Ausbildung bleiben, während immer mehr Lehrstellen unbesetzt bleiben?
Es mangelt an Wissen um Ausbildung und Studium
Es sind viele Fragen offen: Welche Rolle spielen die Elternhäuser und die Schulen? Reicht die Schulbildung für viele anspruchsvolle Ausbildungsberufe nicht, wie Arbeitgeber häufig klagen? Oder mangelt es an ausreichenden Informationen über die große Bandbreite an Berufen wie auch zu Karrieremöglichkeiten ohne Universitätsstudium? Und wie kann dem Nachwuchsmangel im Handwerk begegnet werden?
Immo Braune ist als Lehrer an einer Stadtteilschule (Gesamtschule) in Hamburg tätig, Stephan Köppe hat als Gewerkschaftssekretär der IG Metall vielfältigen Einblick in die Probleme. Beide streben bei den Kommunalwahlen am 14. Mai den Einzug in die Lauenburger Stadtvertretung an, Braune kandidiert zudem auch für den Kreistag.