Büchen. Die Gudower Straße soll bis Büchen-Dorf instandgesetzt werden. Wann die ersten Arbeiten an der Landesstraße beginnen.
Straßen-, Wege- oder Sielbauarbeiten, die sich – manchmal mit langen Unterbrechungen – über viele Monate hinziehen, treiben Nutzern und Anliegern gelegentlich Zornesfalten auf die Stirn. Entgegen häufiger Vermutungen sind nicht zwangsläufig Planungsfehler, unwillige beziehungsweise überlastete Baufirmen oder schlechte Abstimmung der Beteiligten der Grund. Ja manchmal ist sogar das Gegenteil richtig. So etwa im Falle der Gudower Straße (L 205) in Büchen.
Eines ist zutreffend: Die Landesstraße zwischen Büchen und Büchen-Dorf steht schon länger auf der Wunschliste der Gemeinde. Der Straßenbelag ist erkennbar schadhaft. Und dies in einem Maße, dass bloße Reparaturen oder einfache Instandsetzungsmaßnahmen kaum reichen können. Doch das Land als verantwortlicher Straßenbaulastträger hat das Vorhaben mehrfach aufgeschoben, die Situation damit verschärft.
Regensiel kaputt: Wasser droht, Fahrbahn zu unterspülen
Nun ist höchste Eile geboten. Am 17. April sollen die Arbeiten beginnen zwischen der Star-Tankstelle in Büchen und Büchen-Dorf. Am Beginn steht die Verlegung einer neuen Stromleitung sowie der Neubau des Regenwasserkanals. Anschließend wird der Radweg zwischen Raiffeisen- und Theodor-Körner-Straße erneuert. Im ersten Bauabschnitt wird er gepflastert, im weiteren Verlauf erhält er eine Asphaltdecke.
Der bislang unter der Straße verlaufende Regenwasserkanal ist ein Problemfall. Die Zeit drängt, weil die Leitungen teils so marode sind, dass austretendes Wasser die Straße zu unterspülen droht. Das Siel soll künftig nicht mehr unter der Fahrbahn, sondern unter dem deutlich verbreiterten Radweg verlaufen.
Regenkanal wird unter neuen Radweg verlegt
Die Verlegung des Regenwasserkanals ist ein Grund, dass Straße und Radweg nicht gemeinsam auf ganzer Länge angefasst werden. Es soll jeweils nur abschnittsweise gesperrt werden, meist halbseitig, anstatt alles in einem Schritt mit einer Vollsperrung anzugehen.
Ein weiterer Grund ist die Frage, wie tief gegraben und saniert werden muss. „Die Landesstraße ist zwar nicht so alt, doch zum Straßenaufbau gibt es häufig böse Überraschungen“, erläutert Büchens Bauamtsleiter Michael Kraus mit Blick auf den Untergrund.
Welche Überraschungen schlummern im Untergrund?
Um alles voranzubringen hat die Gemeinde Büchen das Gespräch mit dem Land gesucht. Und übernimmt Aufgaben und Verantwortung, damit die anstehenden Arbeiten angegangen werden. „Wir haben die Ausschreibungen mit der Submissionen (Auftragsvergabe) beenden können“, sagt Kraus. Das war längere Zeit keine Selbstverständlichkeit.
Angesichts übervoller Auftragsbücher in den Firmen mussten einige öffentliche Projekte in der Region mehrfach ausgeschrieben werden, bevor die einzelnen Aufgaben vergeben werden konnten. Mal bewarben sich gar keine Firmen auf einzelne Baulose. Gelegentlich waren infolge der Kostenexplosion Angebote so teuer, dass Kommunen die Vergabeverfahren gestoppt haben.
Aufträge für Gudower Straße konnten alle vergeben werden
Oder Projekte werden abgespeckt, um Kosten zu sparen. So etwa die von Büchen geplante neue Sporthalle: Dem Willen der Politik nach soll sie ohne die Option realisiert werden, sie auch als Veranstaltungshalle nutzen zu können. Im Falle der Landesstraße 205 ist die Situation eine andere, das Vorhaben steht: „Und wir wissen jetzt auch, wer baut“, betont Kraus.
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Gleich am Anfang mit dabei sein wird ein Versorgungsunternehmen, das mit dem eigentlichen Straßen und Wegebau selbst nichts zu tun hat. Aber gern von den Arbeiten profitieren möchte. „SH Netz will ein dort liegendes Mittelspannungskabel – 10.000 bis 30.000 Volt – austauschen, sie werden den Anfang machen“, erläutert Kraus.
Land trägt seinen Anteil an den 1,4 Millionen Euro Kosten
Die Kosten von rund 1,4 Millionen Euro werden unter den Beteiligten geteilt. Für Straße und verbreiterten Radweg – der Grünstreifen zwischen beiden entfällt künftig – kommt das Land auf. Der neue Regenwasserkanal und die Mittelspannungsleitung werden von den jeweiligen Versorgern finanziert, also letztendlich durch deren Kunden.
Behinderungen sollen diesen Sommer enden
Bereits im Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Voraussetzung: In den großen Ferien muss die Asphaltierung der Gudower Straße über die Bühne gehen. Kraus: „Der Vorteil ist, dass wir uns dann keine Gedanken über eine Umleitung des Schulbusverkehrs machen müssen.“