Büchen. Der Werkausschuss der Gemeinde berät über mehrere Projekte – auch zum Umwelt- und Klimaschutz. Was die Verwaltung empfiehlt.
Mit Investitionsvorhaben in Gesamthöhe von mehreren Millionen Euro befasst sich kommende Woche der Werkausschuss der Gemeinde Büchen. Wobei aktuelle Vorhaben wie der Bau neuer und die Erweiterung vorhandener Photovoltaikanlagen sowie Veränderungen zum geplanten Bau einer neuen Turnhalle weniger zu Buche schlagen. Kostentreiber sind eher Projekte, die sich verzögert haben, wie der Feuerwehr-Anbau und die Modernisierung des Klärwerks.
Millionen Euro für Klimaschutz und sauberes Wasser
Neu hinzukommen könnten, je nach politischem Votum, zudem weitergehende Überlegungen zu Modernisierung und Ausbau des Waldbades Büchen. Das Bad ist in die Jahre gekommen. Die Zeit drängt, weil dort die Folienversiegelung des Kinderplanschbeckens marode ist. Wasser versickert im Untergrund.
Ein neues, vergrößertes Planschareal mit geteiltem Becken in Edelstahl-Ausführung würde mit knapp 400.000 Euro zu Buche schlagen, haben die Planer errechnet – einschließlich Blubberbucht, Wasserspielen und Mini-Rutschen.
Waldbad ausbauen für mehr Schwimmunterricht
Die Verwaltung empfiehlt der Politik, einen Schritt weiterzugehen. Die Idee: Mit einem weiteren Becken neben der Rutsche ließen sich zusätzlicher Raum und damit mehr Trainingszeit für Schwimmunterricht schaffen. Zugleich würde das Mehrzweckbecken des Waldbades entlastet. „Wenn wir beide Vorhaben zeitgleich in Angriff nehmen könnten, ließe sich über Synergieeffekte Geld sparen“, ist Büchens Bauamtsleiter Michael Kraus überzeugt.
Geld zu sparen, darum geht es auch im Falle der geplanten neuen Sporthalle. Vergangenen Herbst hatte Büchens Politik angesichts der drohenden Kostenexplosion entschieden, auf eine Zweitnutzung als Veranstaltungsort zu verzichten. Mit Blick auf den entsprechenden Gebäudeteil war im B-Plan die Schaffung eines Gründaches festgeschrieben worden. Jetzt informiert die Verwaltung den Werkausschuss, dass diese Festlegung für den Hallenneubau nicht verbindlich ist, mithin entfallen könnte.
Bekommt die neue Sporthalle ein Gründach?
Zugleich wird jedoch empfohlen, ein Gründach in die Planung der Einfeldhalle neu mit aufzunehmen. Vergangenes Jahr war mit Blick auf eine nachhaltige Bauleitplanung beraten worden, Dachbegrünungen vorzusehen. Werde diese Halle nun ohne geplant, „so ist es auch in der Zukunft aus statischen Gründen nicht mehr möglich, ein Gründach zu schaffen“, so die Vorlage.
Den Klimaschutz im Fokus hat die Gemeinde auch mit Blick auf die Sonnenenergie. Für die Wiesen-Kita wird empfohlen, die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach anzustreben, dieses sei ausreichend tragfähig. Dem Ausschuss wird vorgeschlagen, Planungen in Auftrag zu geben und der Verwaltung grünes Licht für das Einholen von Angeboten zu geben.
Mehr Solarstrom vom Dach des Büchener Bauhofs
Einen Schritt weiter sind die Überlegungen, den nur mit einer kleinen Anlage ausgestatteten neuen Büchener Bauhof aufzurüsten. Statt bislang mit 18 Solarpaneelen könnte dessen Fahrzeughalle künftig für 140 Module genutzt werden, so der Vorschlag an Büchens Werkausschuss. Dazu empfiehlt die Verwaltung, noch einen Akku-Speicher zu beschaffen, um Strom zu speichern, der nicht gleich verbraucht wird. Die Gesamtkosten würden sich auf etwa 133.000 Euro belaufen. Darin enthalten sind gut 22.000 Euro für einen Speicher mit 19,5 kWh Kapazität.
Die größten Kostenposten bleiben jedoch Neubauprojekte wie die für das Wohngebiet Pötrauer Höhe geplante neue Kita. Oder Vorhaben wie der Anbau an die bestehende Feuerwache und vor allem Ausbau und Modernisierung des Büchener Klärwerks.
Millionen-Investition in moderndes Klärwerk
Diese Ertüchtigung ist vor einigen Jahren mit rund 13 Millionen Euro veranschlagt worden. Beim Bau in den 70er-Jahren war die Anlage für Bewohner und Gewerbe in Büchen vorgesehen gewesen. Die Zahl der Menschen und Betriebe in der Gemeinde ist seitdem deutlich gewachsen. Doch das ist es nicht allein. „Heute sind ein rundes Dutzend Nachbargemeinden bei uns mit angeschlossen“, so Kraus.
Zudem verzögere sich der Fortgang aufgrund der boomenden Baukonjunktur, von Fachkräftemangel und Materialknappheit. Kraus: „Am Ende werden die zu Beginn geplanten 13 Millionen Euro sicher nicht ausreichen.“