Lauenburg. Mehr als 100 Besucher kamen zum Infoabend der Grünen. Wer den Termin verpasst hat, bekommt eine zweite Chance, sich zu informieren.
Immer mehr Menschen suchen nach einer Alternative zu teuren Stromanbietern. So sind allein bei der Schleswig Holstein Netz AG im vergangenen Jahr 1098 sogenannte Balkonkraftwerke mit einer Leistung von 0,72 Megawatt (MW) angemeldet und in Betrieb genommen worden, mehr als dreimal so viel wie im Jahr 2021. Mit Beginn dieses Jahres werden solche Projekte über das Landesprogramm „Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger“ extra gefördert. Der Ortsverband der Grünen in Lauenburg hatte zu diesem Thema zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Etwa 100 Interessierte waren der Einladung gefolgt.
„Insgesamt stehen im Land 75 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung, die nach dem Windhund-Prinzip vergeben werden“, erläuterte der grüne Landtagsabgeordnete Oliver Brandt. Mit anderen Worten: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Im ersten Schritt werden Balkonkraftwerke mit bis zu 200 Euro gefördert. Nicht fossile Heizsysteme wie Wärmepumpen werden mit bis zu 2000 Euro unterstützt.
Genossenschaft als Alternative zur privaten Nutzung
Zusätzlich ist eine Förderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für Eigenheimbesitzer möglich, für alle Maßnahmen, die die Energieeffizienz der Immobilie verbessern. Nun hat allerdings nicht jeder private Haushalt die Möglichkeit, solche Anlagen selbst zu installieren – entweder, weil entsprechende Flächen nicht zur Verfügung stehen, oder die Bewohner des Hauses nicht die Eigentümer sind.
Die Lauenburger Grünen hatten zur Infoveranstaltung unter anderem Vertreter der neu gegründeten Genossenschaft Bürgerenergie Bille eingeladen. Die Idee: Jeder soll die Möglichkeit haben, von der alternativen Energieerzeugung zu profitieren, auch wenn die eigenen Bedingungen nicht optimal sind. Die Genossenschaft wurde im Mai 2022 gegründet und hat bereits 64 Mitglieder. Die Initiatoren Claudia Reinke, Fabian Lange und Clemens Stoltenberg berichteten von ihren ersten Erfahrungen.
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Weiterer Infoabend am 28. Januar im Haus der Begegnung
Durch den Kauf eines Anteils von 250 Euro kann jeder Mitglied der Genossenschaft werden. Die Genossenschaft hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, auf gepachteten großen Dachflächen leistungsfähige Photovoltaikanlagen zu installieren.
Zu einem weiteren Infoabend zum Förderprogramm „Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger“ lädt die Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) für Sonnabend, 28. Januar, 10 Uhr, ins Haus der Begegnung (Fürstengarten 29) ein. Der Lauenburger Klimaschutzbeauftragte Ralf Monecke, Vertreter der Versorgungsbetriebe Elbe sowie aus regionalen Unternehmen für Solartechnik informieren über die Richtlinien des Programms und beantworten Fragen.