Lauenburg. Die uralten Sorten gewinnen vielleicht keinen Schönheitspreis. Aber sie sind lecker und taugen auch für einen Wintervorrat.
Wer dieser Tage im Fürstengarten spazieren geht, sollte die Streuobstwiese nicht links liegen lassen. Die Zweige der Apfelbäume biegen sich derzeit unter der Last. Ernten darf die Früchte jeder. „Wir freuen uns darüber, wenn das Obst nicht verkommt“, versichert Bauamtsleiter Reinhard Nieberg. „Alle reifen Früchte – auch die Mirabellen im Bauerngarten und die Kirschen – dürfen von den Besuchern des Gartens gepflückt und genossen werden“, steht auf einer Tafel in der Nähe des Rosengartens.
Einen Schönheitspreis haben die meisten Äpfel allerdings nicht verdient – verglichen mit dem makellosen Tafelobst aus dem Supermarkt. Kein Wunder, schließlich sind die Sorten uralt. Eine Obstbauversuchsanstalt aus Jork hatte vor vielen Jahren ein Gutachten erstellt. Die klangvollen Namen der Äpfel aus dem Fürstengarten: „Goldparmäne“, „Signe Tullisch“, „Coullons Renette“, „Schöner von Boskop“ und „Prinzenapfel“.
In Lauenburg dürfen die Früchte der Streuobstwiese geerntet werden
Neben den alten Apfelbäumen fallen auf der Streuobstwiese auch ein paar junge Stämme auf. Diese wurden im November 2019 von Lauenburger Kindern gepflanzt, die sich an der Aktion Plant for the Planet beteiligt hatten. Die zehn jungen Bäume alter Sorten hatte das Lauenburger Unternehmen Worlée spendiert. Es wird natürlich noch ein paar Jahre dauern, bis diese Bäume ausreichend tragen.
Dass die Bäume im Fürstengarten in diesem Jahr so voller Früchte sind, ist kein Zufall. Die Obstbauern erwarten in diesem Jahr insgesamt eine gute Apfelernte. Wie das Statistische Bundesamt nach einer ersten Schätzung vom Juli 2022 mitteilt, wird die Apfelernte gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um fast fünf Prozent höher ausfallen als in einem Durchschnittsjahr.
Apfelkompott aus Fallobst zubereiten und einfrieren
Ein Tipp für alle, denen die Äpfel Bäumen im Fürstengarten zu hoch hängen: Auch aus Fallobst lässt sich ein leckeres und vitaminreiches Apfelkompott zubereiten.
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Als erstes eine große Schüssel Zitronenwasser bereitstellen. Die Äpfel schälen und dabei schadhafte Stellen großzügig entfernen. Die verwendbaren, möglichst gleichgroßen Stücke sofort in das Zitronenwasser legen. Das verhindert, dass die Früchte braun werden. Sind die Äpfel eher herb – so wie die aus dem Fürstengarten – zunächst eine leichteZuckerlösung herstellen. Dabei rechnet man pro ein Kilo Apfelstücke etwa 300 Milliliter Wasser und acht Teelöffel Zucker. Wer mag, kann noch etwas Zimt zugeben. In einem Topf das Wasser mit den Fruchtstücken aufkochen und zehn Minuten köcheln lassen. Haben die Früchte die gewünschte Konsistenz, einige Stücke mit der Gabel zerdrücken, sodass ein dickflüssiges Kompott entsteht.
Nach dem Abkühlen ein Gefriergefäß zu höchsten zwei Drittel damit füllen und einfrieren. Das Kompott kann nach dem Auftauen wie frisches verwendet werden.