Lauenburg. Plant for the Planet Worlée spendet Verkaufserlös vom Tag der offenen Tür an junge Klimaschützer

    „Ich bin stolz darauf, etwas für die Umwelt zu tun“, sagt die 15-jährige Sanja Bartelt. Sie engagiert sich seit über zwei Jahren in der Lauenburger Gruppe der Aktion „Plant for the Planet“.

    Kinder und Jugendliche, die sich unter diesem Motto zusammengeschlossen haben, pflanzen Bäume, betreuen sie und sorgen dafür, dass Müll aus dem Wald verschwindet. Los ging es in der Weingartenschule: 37 Kindern im Alter von neun bis zwölf Jahren meldeten sich 2015 in der Plant-for-Planet-Akademie an und ließen sich als „Botschafter für Klimagerechtigkeit“ ausbilden – mit der Befähigung, ihr Wissen an andere Kinder und Jugendliche weiterzugeben.

    Aber die jungen Klimaschützer aus Lauenburg haben nicht nur theoretische Kenntnisse, sondern engagieren sich auch ganz praktisch für den Klimaschutz: 312 Eichen und 85 Buchen hat die Gruppe mittlerweile in der Nähe des Basedower Kieswerkes gepflanzt. Die Lauenburger Umweltschützerin Brika Üffing hilft den Kindern und Jugendlichen, sich um das Wohlergehen der Setzlinge zu kümmern. Inzwischen sind die einstmals kleinen Bäumchen schon etwa 1,50 Meter groß.

    Noch mehr Bäume durch Sponsoren aus der Region

    Bei allem Engagement der jungen Naturschützer – ohne Sponsoren wären die Pflanzaktionen nicht möglich. Von Anfang an sind die Kinder und Jugendlichen in der Region unterwegs und werben um Spenden. 2016 spendierten die Versorgungsbetriebe Elbe nicht nur 500 Euro, sondern auch einen Apfelbaum, der mittlerweile am Rande des Spielplatzes an der Harding-straße gut angewachsen ist. Die Gruppe selbst hat vor einigen Wochen vor Famila eine Adventsaktion gestartet – von dem Geld werden 1046 Bäume in Südeuropa gepflanzt.

    Das Engagement der jungen Klimaschützer hat sich inzwischen herumgesprochen. Jetzt griff auch das Lauenburger Chemiewerk Worlée tief in die Tasche, um weitere Baumpflanzungen zu ermöglichen. Insgesamt 3333 Euro beträgt die Spendensumme aus Erlösen am „Tag der offenen Tür“ im September vergangenen Jahres. Passenderweise stand diese Veranstaltung unter dem Motto „Unser Klima. Unser Beitrag“. Aus diesem Grund lag es nahe, dass auch der Erlös, der mit dem Verkauf von Kuchen, Gewürzmischungen oder Würstchen erzielt wurde, an ein Projekt des Klimaschutzes gehen würde.

    Das Unternehmen selbst geht bei diesem Thema mit gutem Beispiel voran. Seit 2010 ist Worlée Mitglied im Kreis der Klimaschutzunternehmen der Deutschen Wirtschaft – als erstes Chemieunternehmen überhaupt. „Ihr seid die beste Jugendinitiative im Bereich Klima-Schutz in der Region. Darum haben wir uns entschieden, dass Ihr das Geld erhaltet“, sagte Worlée-Projektmanagerin Barbara Eschke bei der Spendenübergabe.

    Was mit dem Geld passieren soll, steht schon fest: Ein Teil geht in weitere Veranstaltungen der Plant-for-Planet-Akademie. Die restliche Spendensumme kommt allen Lauenburgern auf ganz direktem Wege zugute: Auf der Streuobstwiese im Fürstengarten sollen noch weitere Apfelbäume gepflanzt werden.

    Die Initiative „Plant for the Planet“ wurde 2007 von dem damals neun Jahre alten Felix Finkbeiner aus dem bayerischen Pähl ins Leben gerufen. Den Impuls für die Idee erhielt Felix bei seinem Referat vor den Vereinten Nationen zum Thema Klimawandel. Dort traf er die kenianische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai, die mit ihrer Bewegung „The Green Belt Movement“ in 30 Jahren etwa 30 Millionen Bäume in Afrika pflanzte. Am Ende seines Referats entwarf Felix die Vision, dass Kinder in jedem Land eine Millionen Bäume pflanzen könnten. Zum Start der Initiative wurde der erste Baum an Felix’ Schule gepflanzt. Schüler in Bayern und in ganz Deutschland griffen die Idee auf. Nach einem Jahr waren 150.000 Bäume gepflanzt. Weltweit sind mittlerweile Kinder aus 93 Ländern an der Aktion beteiligt. Gut 15 Milliarden Bäume sollen schon gepflanzt worden sein.