Kirchwerder. Gartenbaubetrieb hat am Süderquerweg 207 Drive-In-Automaten mit regionalen Produkten eröffnet.

Nachts um 3 Uhr kommt plötzlich Heißhunger auf Spiegeleier auf, doch im Kühlschrank ist kein einziges Ei mehr zu finden. Und auch Wurst und Fleisch fehlen für die spontane Grillparty am Sonntag, ebenso die Tomaten und Gurken fürs Abendbrot. In Gladiators Elbgarten gibt es nun Nachschub – und zwar rund um die Uhr. Denn die beiden Automaten, die nun am Süderquerweg 207 auf zahlende Kunden warten, kennen keine Ruhezeiten.

Aufgestellt und bestückt wurden sie von Katharina und Carsten Gladiator. Das Paar betreibt am Kirchwerder Elbdeich in der siebten Generation einen Gartenbaubetrieb, in dem sie Zierpflanzen sowie Tomaten und Gurken anbauen. Bisher haben sie ihre Erzeugnisse vornehmlich über den Hamburger Großmarkt vertrieben, von da aus gehen sie meist über Wochenmarkthändler ins Hamburger Umland. Doch nun will sich das Paar für die Zukunft breiter aufstellen und startet die Direktvermarktung.

Drive-In-Automaten bietet Tomaten und Gurken aus eigenem Anbau

Automaten werden dabei gern als Instrument genutzt, gibt es mittlerweile immer häufiger Milch, Obst oder Gemüse per Knopfdruck aus dem Fach. Im Landgebiet gibt es bisher Maritas Gemüsekiste an der Wulffsbrücke. Zudem bot Gärtnermeister Klaus Timmann vom Kirchwerder Hausdeich seine Erdbeeren in diesem Jahr erstmals aus dem Automaten an. „Auf der niedersächsischen Elbseite haben wir noch viel mehr entdeckt, dort sind sie schon mehr verbreitet“, berichtet Carsten Gladiator. Und so waren die Automaten nun auch für die Gladiators die ideale Lösung, schließlich werden die Waren darin nicht nur gekühlt, sondern das System meldet auch, wenn der Bestand eines Produkts sich dem Ende neigt, sodass gezielt wieder aufgefüllt werden kann.

Zum Start sind dort nun Gurken und Tomaten aus dem eigenen Betrieb zu finden. Insgesamt zwölf verschiedene Tomatensorten werden in dem Gartenbaubetrieb angebaut. Verpackt in Pappschalen finden sieben Sorten in dem Automaten Platz. Und da es sich dabei um einen „Regiomaten“ handelt, gibt es ebenso weitere regionale Produkte wie Milch und Joghurt vom Milchhof Reitbrook, Eier vom Geflügelhof Heine aus Curslack, Kartoffeln von Gemüsebauer Ladiges vom Krauel, Honig vom Mitmachgartenbau aus Kirchwerder oder Fleisch und Würstchen aus Winsen. Das Sortiment soll stets an das saisonale Angebot angepasst werden, sodass künftig auch mal eingemachtes Gemüse oder Suppen darin zu finden sein könnten, erklärt Katharina Gladiator.

Selbst bei Regen bleiben Kunden beim Einkauf trocken

Bezahlt werden kann bar mit Münzen oder Scheinen sowie mit Karte oder Apple Pay. Denn auch wenn Carsten Gladiator es vom Großmarkt noch gewohnt ist, stets Bargeld am Mann zu haben, merkt er es auch im Freundeskreis, dass bargeldloses Zahlen sich immer mehr durchsetzt. „Und so wollten wir auch unseren Kunden alles anbieten“, sagt der 35-Jährige.

Selbst bei Sturm und Regen soll es die Möglichkeit geben, in Ruhe einzukaufen. Deshalb haben die Gladiators ihren Stand als „Drive-In“ konzipiert: Ein Folientunnel überspannt sowohl die Automaten als auch den gepflasterten Vorplatz. So können Kunden mit dem Auto in den Folientunnel hineinfahren und direkt vor dem Automaten halten. Nur zum Bedienen muss dann doch noch ausgestiegen werden.