Lauenburg. Lauenburg will den Großteil eines 21 Hektar großes Areals umwidmen. Entstehen dort bald Einfamilienhäuser oder gar Stadtvillen?

Das war eine faustdicke Überraschung im August vergangenen Jahres: Bürgermeister Andreas Thiede stellte in einer öffentlichen Veranstaltung für das Gewerbegebiet am nördlichen Stadtrand einen neuen Plan vor. Jahrelang hatte er die Vermarktung des 21 Hektar großen Areals zur Chefsache erklärt. Immer wieder war von potenziellen Investoren die Rede – die dann jedoch allesamt wieder absprangen. Insbesondere die Lage an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern macht es Lauenburg nach wie vor nicht einfach: Im Nachbarland gibt es für ansiedlungswillige Unternehmen Fördermittel von bis 55 Prozent der Investitionskosten.

Dann die Umkehr: Von den ausgewiesenen Gewerbeflächen wird wohl nur ein Bruchteil übrig bleiben. 75 Prozent der gesamten Fläche sollen als Bauland vermarktet werden – so der Plan. Mit der Ansiedlung einkommensstärkerer Familien soll die vergleichsweise geringe Kaufkraft in Lauenburg einen deutlichen Schub erhalten. Dies würde die Wirtschaftskraft der Stadt mehr ankurbeln, als auf Mehreinnahmen durch Gewerbesteuern zu hoffen, lautete die Begründung.

Lauenburg hofft auf einkommensstarke Familien

Inzwischen sind die Überlegungen weiter gediehen. Zunächst muss der Bebauungsplan „Baugebiet zwischen Juliusburger Landstraße und Lütauer Chaussee“ entsprechend geändert werden. Zu Beginn dieser Planungsphase sieht das Baugesetzbuch eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung vor.

In Lauenburg gab es in der Vergangenheit schon mehrere solcher Veranstaltungen – auch virtuell, so wie bei der Vorstellung der Pläne für die Wohnanlage an der Berliner Straße. Bei der Veranstaltung zum Wohn- und Gewerbegebiet an der Juliusburger Straße sind Besucher vor Ort aber wieder gern gesehen.

Entwickeln die Stadtbetriebe das Wohnprojekt selbst?

Die Veranstaltung könnte einige Fragen klären: Noch ist nämlich nicht bekannt, ob auf dem Areal Einfamilienhäuser, Doppelhäuser oder Stadtvillen entstehen. Auch wer Träger des Projektes wird, ist bisher offen. Möglich, dass die Stadtbetriebe – eine 100-prozentige Tochter der Stadt – das Vorhaben selbst in die Hand nimmt. „Das hängt von vielen Parametern ab, aber wir können das“, hatte der Vorstandsvorsitzende Joachim Schöttler vor einem Jahr gegenüber unserer Redaktion gesagt.

Am Donnerstag, 18. August, ist das beauftragte Planungsbüro ab 19 Uhr in der Albinus-Gemeinschaftsschule zu Gast, um über ihre Ideen zu sprechen. Interessierte haben anschließend die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder Anregungen vorzubringen.