Grabau. Die Bauarbeiten für die Anbindung des Gewerbegebiets laufen. Doch der Verkehr stockt. Was jetzt geändert werden soll.

Die Bundesstraße 207 ist seit Montag gesperrt, die Arbeiten an der neuen Anbindung des zehn Hektar großen Gewerbegebiets laufen auf Hochtouren. Die Fahrbahn ist bis zum 12. August gesperrt, weil sowohl der Abbieger in das neue Gewerbegebiet gebaut werden muss, als auch die Anbindungen an das Strom- und Wassernetz. Außerdem muss die Fahrbahn der B 207 an dieser Stelle erneuert werden. Die Umleitung läuft allerdings nicht ohne Probleme.

„Die Bundesstraße ist eine Berg- und Talbahn. Es ergibt keinen Sinn, eine neue Zufahrt zu bauen, ohne die Fahrbahn der Bundesstraße an dieser Stelle zu erneuern. Deshalb sind die Arbeiten nicht ohne Vollsperrung möglich“, sagte ein Mitarbeiter der ausführenden Firma Billa Bau Dienstagmorgen gegenüber unserer Zeitung. Die Einmündung von der Bundesstraße wird entgegen früherer Planungen die einzige Zufahrt zum Gewerbegebiet sein. Ursprünglich war eine zweite Zufahrt über den Kreisel für die Umgehungsstraße an der Bundesstraße 207 geplant.

Arbeiten für die Anbindung des Gewerbegebiets an der B 207 laufen

Während die Bauarbeiten offensichtlich optimal laufen, ist das hinsichtlich des Verkehrs nicht der Fall. Es sind zwar Baustellenschilder aufgestellt, die auf die Umleitung über Sahms hinweisen, aber die großformatigen gelben Hinweistafeln für die übliche Verkehrsführung sind nicht abgedeckt. Deshalb landen viele Autofahrer ziemlich ratlos in der „Staufalle“ vor der Absperrung nordöstlich des Kreisverkehrs an der B 207 in Richtung Mölln und müssen sich dort über Karten oder Handynavigation neu orientieren.

„Das Problem mit der Beschilderung werden wir ändern. Zuständig sind die beauftragten Baufirmen, an die wir den Hinweis weitergeben werden“, verspricht Michaela Bierschwall, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herzogtum Lauenburg (WFL). Ansonsten ist die neue Chefin der WFL hoch zufrieden mit dem kleinen aber feinen Gewerbegebiet an der Stadtgrenze zu Schwarzenbek.

Flächenintensive Unternehmen, die kaum Jobs schaffen, sind außen vor

„Wir könnten alle Flächen sofort vermarkten. Es gibt mehr als genug Anfragen. Aber wir wollen ganz bewusst eine Auswahl treffen und auch die Gemeinde Grabau ist an jeder Entscheidung aktiv beteiligt“, sagt die WFL-Geschäftsführerin. Oberste Prämisse sei, dass Arbeitsplätze in Grabau entstehen – und zwar möglichst viele. Damit sind flächenintensive Logistik-Unternehmen, die viele Quadratmeter beanspruchen aber nur wenige Jobs bieten, automatisch außen vor. „Die Gemeinde wünscht sich Unternehmen, die vor Ort produzieren und möglichst viele Arbeitsplätze schaffen. Daran arbeiten wir“, so Michaela Bierschwall.

Ein weiteres Kriterium ist, dass die Firmen ihren Sitz in Grabau haben oder diesen dorthin verlegen. Ebenso wichtig ist der WFL und der Gemeinde, dass die Flächen nicht von Spekulanten besetzt werden. „Es gibt eine Auflage, dass nach dem Kauf innerhalb von 24 Monaten mit dem Bau begonnen werden mus“, betont die WFL-Geschäftsführerin.

Das Areal ist in zehn Flächen aufgeteilt – die meisten sind bereits vorgemerkt

Nachhaltigkeit ist ein weiteres großes Thema in dem Gewerbegebiet. „Die meisten Firmen setzen ohnehin auf Energie-Effizienz, aber wir achten auch auf solche Konzepte“, so Bierschwall.

Das Areal mit der Bezeichnung „Auf’n Ruhm“ ist in zehn Flächen aufgeteilt. Das größte Grundstück hat 15.000 Quadratmeter, das kleinste 2500 Quadratmeter. Die meisten Flächen sind verbindlich vorgemerkt, ein großes Grundstück ist bereits verkauft. Vorrangig werden Firmen berücksichtigt, die bereits in Grabau ansässig sind. „Die Nachfrage nach den Gewerbegrundstücken ist groß“, betont Michaela Bierschwall.

Neben den Arbeiten am Anschluss des Geländes an die B 207 läuft die Erschließung mit einer Ringstraße. Diese Arbeiten sollen im September oder Oktober beendet sein. „Demnächst beginnt die Asphaltierung. Die Versorgungsleitungen einschließlich schnellem Internet sind bereits im Boden. Es folgen dann Straßenbeleuchtung und Gehwege“, sagt Michaela Bierschwall.