Lauenburg. Am 6. November ist Bürgermeisterwahl in Lauenburg. Die Wählergemeinschaft schickt den 56-Jährigen Kommunalpolitiker ins Rennen.
Am 6. November dieses Jahres ist Bürgermeisterwahlin Lauenburg – der Ausgang dürfte spannend werden. Obwohl die Bewerbungsfrist erst am 12. September endet, wirft jetzt ein dritter Kandidat seinen Hut in den Ring. Die Lauenburger Wählergemeinschaft schickt Niclas Fischer ins Rennen.
Der Bewerber der CDU, Thorben Brackmann (31), hatte bereits Anfang Mai erklärt, für das Bürgermeisteramt kandidieren zu wollen. Wenig später bestätigte der CDU-Ortsverband seine Bewerbung. Anne-Marie Hovingh (34) wurde von den Lauenburger Sozialdemokraten am 10. Juni nominiert. Beide sind die jüngsten Kandidaten, die sich um das Bürgermeisteramt in Lauenburg je beworben haben.
Zweiter Anlauf bei Bürgermeisterwahl in Lauenburg
Niclas Fischer ist mit 56 Jahren deutlich älter als seine beiden Kontrahenten. Er sieht das nicht als Nachteil, im Gegenteil. „Ich bin seit vielen Jahren in der Lauenburger Kommunalpolitik aktiv. Ich kenne den Arbeitsstand aktueller Projekte und weiß als Vorsitzender des Hauptausschusses auch genau, wie es um die Finanzen der Stadt bestellt ist“, sagt er. Auch die Abläufe und die Organisationsstruktur der Lauenburger Verwaltung seien ihm bestens bekannt.
Es ist bereits der zweite Anlauf, des Diplom-Pädagogen, Bürgermeister von Lauenburg zu werden. Im Jahre 2011 hatte er schon einmal für das Amt kandidiert. Seine Mitbewerber waren damals Andreas Thiede und Friederike Betge. Der Ausgang ist bekannt: Thiede setzte sich damals mit 72 Prozent aller Stimmen gegen die beiden anderen Kandidaten durch.
Fischer: „Von Andreas Thiede habe ich viel gelernt“
Niclas Fischer sieht das heute gelassen: „Ich habe damals keinen guten Wahlkampf geführt“, meint er. Und er räumt ein: „Von Andreas Thiede als Bürgermeister haben ich in den letzten Jahren viel lernen können.“
Diese Harmonie habe es nicht immer gegeben, räumt Fischer ein. Regelmäßige Besucher der Sitzungen politischer Gremien werden sich daran erinnern: Sowohl als Fraktionsvorsitzender der Grünen als auch später als Chef der Lauenburger Wählergemeinschaft war Niclas Fischer lange dafür bekannt, sich besonders kritisch zu vielen Punkten der Stadtentwicklung zu äußern.
Niclas Fischer sieht heute seine Stärke in Konsensfähigkeit
Mit dem Kopf durch die Wand wolle er heute nicht mehr. „Ich habe mich in den vergangenen Jahren definitiv verändert. Heute weiß ich, dass man mit Kompromissen und der Suche nach Konsens viel erreichen kann“, sagt er. Dass er nicht von einer Partei, sondern von einer Wählergemeinschaft ins Rennen geschickt wird, hält Fischer für einen großen Vorteil. „Ich bin nicht parteipolitisch festgelegt. Als Bürgermeister kann ich darauf aufbauen, mittlerweile zu allen Fraktionen der Stadtvertretung einen guten Draht zu haben“, sagt er.
Seriosität als Markenzeichen? Fast scheint es so. Während sich seine beiden Mitbewerber auf Fotos in den sozialen Netzwerken betont locker geben, will Niclas Fischer vor allem solide rüberkommen. Sein offizielles Wahlkampffoto zeigt ihn im Jackett vor neutralem Hintergrund. So und nicht anders will er sich den Lauenburgern als Bürgermeisterkandidat auch in der Zeitung zeigen.
Wege weiter verfolgen, aber auch neue Akzente setzen
Niclas Fischer bezeichnet sich selbst als Lauenburger Urgestein. Sein Vater, ein ehemaliger Bauunternehmer der Stadt, hätte ihn schon als Kind oft auf Baustellen der Stadt mitgenommen. „Wahrscheinlich wurde schon damals mein Interesse für Lauenburg und die Entwicklung der Stadt geweckt“, sagt er.
Fischer glaubt, dass die Mehrzahl der Lauenburger sich Kontinuität bei der Stadtentwicklung wünscht. Dass es in den kommenden Jahren nicht einfacher werden wird, die Stadt über Wasser zu halten, sei ihm bewusst. Mit Zahlen könne er umgehen. Neben seiner pädagogischen Ausbildung hat Fischer ein BWL-Studium absolviert. „Angesichts der Entwicklungen im Baugewerbe, auf dem Energiemarkt und im Finanzsektor muss man sich genau anschauen, welche geplanten Projekte wirklich zu realisieren sind“, sagt er.
Wichtig sei jedoch, den Bürgern ehrlich zu erklären, wie es um aktuelle Planungen steht, was möglich ist und warum manches auch verworfen werden muss.