Lauenburg. „Ich bin Lauenburger aus Überzeugung“, sagt Niclas Fischer über sich selbst. Dies sei einer der Gründe, weshalb er sich der Bürgermeister-Wahl am 30. Januar nächsten Jahres stellen wird.

Gut gewappnet für diesen Posten sieht er sich auf jeden Fall: Neben seiner pädagogischen Ausbildung absolvierte er ein BWL-Studium, erwarb Kenntnisse aus dem Verwaltungs- und Kommunalrecht und „schnupperte“ kurz in die freie Wirtschaft rein – Letzteres mit mäßigem Vergnügen, wie er bekennt. Überhaupt will der 45-Jährige lieber ein Anwalt für alle Lauenburger sein und sich vor keinen parteipolitischen oder persönlich motivierten Karren spannen lassen. „Deshalb bewerbe ich mich auch als unabhängiger Kandidat“, so Fischer, der zur Zeit Fraktions-Chef der Grünen in der Stadtvertretung ist.

Weil er auf den direkten Wahlvorschlag aus seiner eigenen Fraktion verzichtet, muss er nun bis zum 13. Dezember mindestens 115 Unterschriften wahlberechtigter Lauenburger einholen, die seine Kandidatur unterstützen.

Fischers Visionen

Aber davor sei ihm nicht bange: „Dies ist eine viel überzeugendere Legitimation, als wenn ich mich durch den Vorschlag einer Partei absichern würde.“ Ganz allein wird Fischer allerdings nicht um Unterschriften werben müssen. Sein Wahlkampfteam steht bereits: Hans-Peter Sierich, Renate und Karl-Wilhelm Hinsch und Ulrike Köller. Dass bis auf Sierich alle seine „Wahlhelfer“ Mitglied des Bürgerbündnisses „Lauenburg reicht's!“ sind, ist wohl kein Zufall, denn der Schwerlastverkehr in der Stadt ist Fischer ein besonderer Dorn im Auge. „Als Bürgermeister werde ich solange nach Kiel fahren, bis die dort mein Gesicht nicht mehr sehen können und Mautflüchtlinge in ihren Lastern über 7,5 Tonnen aus der Stadt verbannt sind“, verspricht er.

Auch darüber hinaus hat Fischer große Visionen: So müsse es unter anderem endlich eine verbindliche Lösung für die zeitgemäße Ausstattung der Albinus-Gemeinschaftsschule geben, die Innenstadt liege ihm am Herzen und der Tourismus als Lauenburgs größtes Potenzial sollte ausgebaut werden. Zu diesem Thema hat er eine ungewöhnliche Idee:

Wellness im Schloss

Für das Schloss, in dem jetzt die Verwaltung sitzt, könne doch ein Investor geworben werden, der daraus ein Wellnesshotel mit traumhaftem Elbblick macht.

Dass er sich mit solchen unkonventionellen Vorschlägen nicht nur Freunde macht, sei ihm klar, aber da hält es der Grüne Fischer ganz mit dem ehemaligen CSU-Vorsitzenden, Franz Josef Strauß: „Everybody’s Darling is Everybody’s Depp”