Lauenburg. Die Feier war ein später Neujahrsempfang. Gut Tausend Besucher kamen in die Hitzler-Werft. Es gab viele gute Neuigkeiten.
Das erste Lauenburger Mittsommerfest war ein voller Erfolg, und es startete wortwörtlich mit Pauken und Trompeten: Zum Auftakt gab es für die gut Tausend Gäste in der Schiffbauhalle der Hitzler-Werft schmissige Töne vom Feuerwehrmusikzug Lauenburg-Süd. Ein städtischer Neujahrsempfang war in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Also war Kreativität gefragt.
Später Neujahrsempfang: Werft-Besitzer verspricht mehr Arbeitsplätze
Mit der Zustimmung des Werftbesitzers Marek Klimenko und den Zusagen von Feuerwehr, THW und DLRG wurde in und um die Schiffbauhalle eine Veranstaltung organisiert, die viele begeisterte. „Der Bürgermeister hatte die Idee für das Mittsommerfest in der Werftanlage. Es wurde Unglaubliches von den Mitarbeitern der Verwaltung auf die Beine gestellt. Für mich ist das der Startschuss für regelmäßige Veranstaltungen“, lobte Stadtpräsident Wilhelm Bischoff.
Zwar ist die Werft nicht barrierefrei, aber sie ist wie maßgeschneidert für eine Veranstaltung in Lauenburg. In der Blütezeit der Stadt boten drei Werften den Lauenburgern im Schiffbau Arbeit und Brot. Nur die Hitzler-Werft ist davon übriggeblieben.
Marek Klimenko machte sich stark für den Standort Lauenburg. „Wir wollen weitere Arbeitsplätze schaffen, und dass nicht für einen kurzen Zeitraum, sondern mindestens für zehn Jahre“, versprach Klimenko.
Werft und Elbe bilden Einheit mit den Schifferbrüdern
Werft und Elbe sind untrennbar mit der Lauenburger Schifferbrüderschaft von 1635 verbunden. Die Brüderschaft feiert traditionell ihre „Höge“ (Freude) im Januar und musste, wie viele andere Vereine, ihr Fest absagen (wir berichteten). Zum Mittsommerfest gab es jetzt einen kleinen Umzug direkt in die Schiffbauhalle hinein. Ein Hingucker war auf jeden Fall die „Lustige Person“. Sie wurde flankiert von den in die Halle hineinhüpfenden Clowns mit ihrem berüchtigten Gehorsamsklatschen. Viel Beifall gab es für den Lauenburger Shantychor Kielschweine, die zwei Kostproben ihres Könnens gaben.
Die Sicherung des Werftstandorts Lauenburg sowie die Investitionen weiterer Unternehmen mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze, wertete Bürgermeister Thiede als gutes Zeichen für ein kontinuierliches wirtschaftliches Wachstum, das mit steigenden Einwohnerzahlen verbunden ist. „2012 waren es gerade mal vier Neubürger. Jetzt ist Lauenburgs Einwohnerzahl um 340 auf 12.231 gestiegen. Die Stadt kann weiter wachsen. Für Neubauten stehen freie Flächen zur Verfügung, die sehr gut angenommen werden,“ so Thiede.
Eine Nachricht wurde mit besonderem Beifall belohnt. „Wir haben alles versucht, sowohl mit Zuckerbrot als auch mit Peitsche, den Eigentümer der Brandruine in der Hamburger Straße zum Abriss zu bewegen. Aber leider erfolglos. Jetzt soll er per Verfügung gegen seinen Willen dazu gezwungen werden. Wir warten nur noch auf die gerichtliche Entscheidung“, berichtete der Bürgermeister.