Lauenburg. Zu einem Mittsommerfest mit Überraschungseffekten lädt die Stadt Lauenburg am 24. Juni ein. Was geplant ist.
Corona machte den Neujahrsempfang in diesem Jahr unmöglich, ebenso die Lauenburger Schipperhöge. Doch jetzt darf wieder gefeiert werden. Grund genug, die traditionellen Veranstaltungen nachzuholen – wenn auch ganz anders als gewohnt.
„Statt des Neujahrsempfangs veranstalten wir ein Mittsommerfest in einer der längsten Nächte des Jahres“, sagt Bürgermeister Andreas Thiede. Und nicht nur das ist ungewöhnlich: Statt in der alten Sporthalle am Hasenberg, wird am Freitag, 24. Juni, ab 19 Uhr, in der großen Schiffhalle der Hitzler-Werft gefeiert. „Wir erwarten etwa 1000 Besucher“, so der Bürgermeister.
Mittsommerfest ist Auftakt für die Lauenburger Schipperhöge
„Wan Gott der Herr über unß sündige Menschen seine Pestilentische Zorn richte, oder andere giftige Seuche und Plagen verhengete (...) so haben sich Ehrsame Männer vereinbaret, dass sie die vorige Löbliche Ordnung mit Hilfe einer Hohen Obrigkeit mögen wieder erlangen und habhaft werden.“ So steht es im „Schweinsledernen Buch“ der Schifferbrüderschaft. Übertragen auf die heutige Zeit: Auch die Corona-Pandemie kann die Traditionen der Schifferbrüder nicht kippen.
Seit je her ist es Tradition, dass die Brüderschaft bei ihren Umzügen Lauenburger Geschäftsleuten Neujahrsgrüße überbringt. Diesmal werden es Wünsche zum Mittsommer sein, denn auch die Schipperhöge beginnt an diesem Abend.
Keine Ehrungen und langen Reden beim Mittsommerfest
Beim Neujahrsempfang ist es nicht nur üblich, verdiente Bürger zu ehren, sondern auch Grußworte zu verlesen, Rückblick und Ausblick zu halten. Auf das meiste davon wird beim Mittsommerfest verzichtet. „Wir werden eine sehr kurzweilige Präsentation wichtiger Lauenburger Ereignisse in das Programm einbauen. Aber niemand muss Angst vor staubtrockenen Ansprachen haben“, verrät Veranstaltungsmanager Andy Darm.
Die große Halle der Werft wird in dieser Nacht nichts von ihrem Industriecharme verlieren. Die Inhaber Marek und Kai Klimenko hätten keinen Moment gezögert, freut sich Thiede. Eine Premiere ist das allerdings nicht. Zu den jährlichen Werft-Konzerten des Rotary-Clubs Hohes Elbufer kommen jeweils bis zu 1200 Besucher.
Hauptakteure der Veranstaltung sollen Vereine und Verbände der Stadt sein
Musik soll es beim Mittsommerfest auch geben – und zwar für jeden Geschmack. Der Shantychor „Die Kielschweine“ wird dabei sein, regionale Bands und der Feuerwehrmusikzug Lauenburg Süd.
Hauptakteure der Veranstaltung sollen Vereine und Verbände der Stadt sein. Sie werden nicht nur ihre Arbeit präsentieren, sondern auch für Speisen und Getränke zu erschwinglichen Preisen sorgen. Der kleine Gewinn aus diesen Verkäufen kommt der jeweiligen Vereinskasse zugute.
Shuttlebus fährt im Minutentakt zur Werft und zurück
Einen kleinen Nachteil hat der Veranstaltungsort Hitzler-Werft allerdings: Es gibt in der näheren Umgebung kaum Parkplätze. Aus diesem Grund hat die Stadt im Minutentakt einen kostenlosen Shuttleverkehr vom ZOB zur Werft und zurück eingerichtet. „Wer nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen will, sollte diesen Service nutzen“, bittet der Lauenburger Stadtpräsident Wilhelm Bischoff.
Die Stadt hat Einladungen an die Ehrengäste bereits verschickt. Die sind jedoch keine Bedingung für den Eintritt. „Wir freuen uns über jeden Besucher und jede Besucherin“, versichert Thiede. Alles will er noch nicht verraten, aber es soll einige Überraschungen geben, die zum Teil auch für Gänsehautmomente sorgen werden. Dazu gehört ganz sicher auch das große Feuer am Ende des Mittsommerfestes, so gegen 23 Uhr. Dieses uralte Ritual stammt aus Skandinavien. Man nahm an, dass Feuer böse Geister von den Bewohnern des Ortes fernhalten würden.