Geesthacht. Geänderte Eintrittspreise: Mit der Rückkehr zum Tagesticket sollen sich die Schlangen am Ausgang verkürzen. Eine Beispielrechnung.

Seit Freitag, 7. Juli gibt es im Freizeitbad Geesthacht wieder Tageskarten. Wie berichtet, wollen die Wirtschaftsbetriebe Geesthacht als Betreiber damit die Situation am Ausgang entschärfen. Denn wer ein Tagesticket gekauft hat, kann die an warmen Tagen lange Schlange am Nachzahlautomaten links liegen lassen und das Bad einfach so verlassen. Für Badegäste, die eine Wertkarte erworben haben, bedeutet das aber, dass sie sich ab sofort genau überlegen müssen, wie lange sie im Bad bleiben, um nicht zu viel zu bezahlen.

Denn während es das Tagesticket für fünf Euro (Kinder drei Euro) gibt, werden Wertkarten weiterhin stundenweise abgerechnet. Diese Frage war nach der Ankündigung auch in den sozialen Netzwerken aufgetaucht. Doch auf Nachfrage bestätigt Sprecherin Sandra Braun: „Dieses Jahr wird es an der Abbuchung im Stundensystem keine Änderung geben.“

Geänderte Eintrittspreise: Warum manche Geesthachter nun zu viel fürs Freibad bezahlen

Die Wertkarte war die entscheidende Änderung, mit der Geschäftsführer Markus Prang das 2022 unter lauten Protesten neue Preismodell – wenn auch in abgemilderter Form – eingeführt hatte. Inhaber einer Wertkarte erhalten auf den normalen Stundenpreis für Erwachsene von 1,50 Euro in den ersten beiden Stunden und von zwei Euro ab der dritten Stunde jeweils 33 Prozent Rabatt. Nach vier Stunden mit einer Wertkarte zahlt der Badegast also 4,69 Euro, ab der fünften Stunde aber 6,02 Euro und damit mehr als mit einer Tageskarte.

„Dafür muss man sich für eine Tageskarte weiter in die Schlange vor dem Ticketautomat am Eingang anstellen, während man mit Wertkarte den Vorteil eines schnellen Einlasses hat“, hebt Braun die Vorteile hervor. Hintergrund ist wohl auch, dass sich die Technik für die Abrechnung von Wertkarten überhaupt nicht so schnell umstellen lässt. „Nun ging es erst mal darum, dass die Tageskarten schnell eingeführt wurden“, sagte Braun.

Grüner fordert: Preis-Experimente müssen ein Ende haben

Wer das Freizeitbad Geesthacht betreten oder mit einem Stundenticket verlassen will, braucht in Stoßzeiten vor allem Geduld. Doch nicht jeder Badegast brachte Verständnis dafür auf, teilweise über eine halbe Stunde am Nachzahlautomaten anzustehen und dafür auch noch zu bezahlen. Das führte auch schon zu Handgreiflichkeiten. Die Polizei musste mehrfach zum Schlichten kommen. Wie berichtet, haben die Wirtschaftsbetriebe Geesthacht darauf mit der Einführung der Tageskarten reagiert.

Ali Demirhan von den Geesthachter Grünen, die die neue Freibadpreise von Beginn an kritisiert hatten, fordert: „Die Experimente mit den Eintrittskarten müssen ein Ende haben. Die Preisgestaltung muss übersichtlich und unkompliziert sein. Die Schlangen vor den Automaten an Ein- und Ausgang müssen ein Ende haben.“