Mölln. Knapp 98 Prozent der Christdemokraten stimmen beim Parteitag für die Liste des Vorstandes. Eine Prominente steht nicht mehr darauf.
Sturm und Regen haben offenbar viele Christdemokraten vom Nominierungsparteitag für die Kommunalwahl am 14. Mai abgehalten. Nur 123 der rund 1000 Mitglieder kamen. Trotzdem war das Ergebnis eindeutig. Bei nur drei Gegenstimmen wurde der Vorschlag des Kreisvorstands für die Liste zur Kreistagswahl angenommen. Das entspricht einer Zustimmung von knapp 98 Prozent. Damit weiß Spitzenkandidat Norbert Brackmann (68) aus Lauenburg eine breite Mehrheit hinter sich.
„Wir hatten auch auf mehr Teilnehmer gehofft. Vor fünf Jahren waren es 170 beim Nominierungsparteitag. Aber diesmal war das Wetter sehr schlecht, und der Termin an einem Freitagabend hat wohl ein Übriges dazu beigetragen, dass weniger Mitglieder kamen. Aber das Ergebnis spricht für sich“, sagte der Kreisvorsitzende der Jungen Union, Florian Slopianka, aus Wentorf, der mit 25 Jahren auf Listenplatz neun steht und der jüngste unter den „Top Ten“ der CDU-Kreistagskandidaten ist.
Abweichler von der Möllner Bürger Union durften nicht mitstimmen
Die Stimmung beschreibt Florian Slopianka als „harmonisch, zielgerichtet und befreiend“. Spitzenkandidat Norbert Brackmann beschwört die Aufbruchstimmung, die von dem Parteitag ausgegangen sei. Doch so ganz rund lief es dann doch nicht. Grund: Unter den Teilnehmern waren auch Sven Michelsen, Christiane Gehrmann und Bianca Radke aus Mölln, gegen die ein Parteiausschlussverfahren läuft.
Die drei Möllner haben ihre Mitgliedsrechte verloren weil sie die CDU-Fraktion verlassen und die Möllner Bürger Union gegründet hatten. Unter anderem hatte es Streit gegeben, weil das Trio die Kandidatur von Jan Frederik Schlie (CDU) bei der Bürgermeisterwahl nicht unterstützt und die Wahl von dessen Vater Klaus Schlie zum Ortsverbandsvorsitzenden kritisiert hatte.
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Deshalb durften die drei zwar als Gäste am Freitagabend, 3. Februar, in Mölln dabei sein, aber nicht mit abstimmen. An dem Ergebnis hätte ihre Teilnahme indes nicht viel geändert. „Der Blick nach vorne durch die Windschutzscheibe ist jetzt wichtiger als der Blick in den Rückspiegel“, machte Slopianka seine Postion deutlich.
Nach der Nominierung der Kandidaten geht es jetzt um das Wahlprogramm
„Jetzt steht das Personal, und wir können mit der inhaltlichen Arbeit für den Wahlkampf beginnen. Nach den drei jetzt anstehenden Mitgliederforen werden wir Ende März unser Programm aufstellen“, betonte Brackmann, der sich über den breiten Rückenwind vonseiten der Basis für seine Kandidatur freut.
Zentrale Themen werden Umwelt, Sicherheit und Bildung sein. „Gerade im Bereich der Kitas stehen große Herausforderungen an, die wir auf Kreisebene lösen müssen. Wir haben bereits 20 Millionen Euro in die Förderung von Neubauten investiert und stellen weiteres Geld zur Verfügung. Jede Kommune die in diesem Jahr Bedarf anmeldet und Baurecht schafft, bekommt einen Zuschuss“, verspricht der Christdemokrat.
Mobilität im direkten Hamburger Umland wird ein wichtiges Thema
Für Slopianka spielt die Mobilität im Hamburger Umland eine wichtige Rolle. „Wir brauchen eine gute Infrastruktur mit passenden ÖPNV-Verbindungen, aber auch Stützpunkte für das Mietsystem Stadtrad und Moja-Busse, die nach Bedarf angefordert werden können. Dafür werde ich mich einsetzen“, sagte er.
Wer nicht mehr dabei sein wird, ist die Aumühler Landtagsabgeordnete Andrea Tschacher, die dem Kreistag seit 2005 angehört. Sie will sich jetzt ganz auf ihr Mandat in Kiel konzentrieren.