Geesthacht/Lauenburg. 15 Millionen kostet der Neubau des Helmholtz-Zentrums. Ludwig Prandtl II war bislang lediglich der Arbeitstitel.

Noch ist vom neuen Forschungsschiff des Helmholtz-Zentrums Hereon Geesthacht auf der Hitzler-Werft in Lauenburg nichts zu sehen. Nach der Auftragsvergabe im September ist die Kiellegung für das kommende Frühjahr geplant. Allerdings steht nun fest, wie der Nachfolger der „Ludwig Prandtl“ heißen soll. Die Wahl, die am Mittwoch, 15. Dezember, bei der Weihnachtsfeier des Helmholtz-Küsteninstituts verkündet wurde, fiel auf „Coriolis“.

Um dem Schiff einen prägnanten Namen zu geben, hatte das Hereon einen Wettbewerb initiiert, der großen Widerklang in allen Bereichen des größten außeruniversitären Forschungszentrums in Schleswig-Holstein fand. Insgesamt waren 67 Vorschläge eingegangen. Eine Jury wählte schließlich „Coriolis“ aus, der den Arbeitstitel „Ludwig Prandtl II“ ersetzt.

Prof. Matthias Rehahn (Hereon, l.) und Kai und Marek Klimenko (Hitzler) unterzeichnen im September auf der Hitzler-Werft die Verträge. In der Mitte Projektleiter Volker Dzaak.
Prof. Matthias Rehahn (Hereon, l.) und Kai und Marek Klimenko (Hitzler) unterzeichnen im September auf der Hitzler-Werft die Verträge. In der Mitte Projektleiter Volker Dzaak. © Dirk Palapies

90 Prozent der veranschlagten 15 Millionen für das Forschungsschiff zahlt der Bund

Der Name geht zurück auf den Physiker Gaspard Gustave de Coriolis (1792–1843). „Er entdeckte die nach ihm benannte Corioliskraft, die einen grundlegenden Einfluss auf die Zirkulation der Atmosphäre und des Ozeans und jede Bewegung auf der sich drehenden Erde hat“, sagt Helmholtz-Sprecher Christoph Woehrle. Das Vorgängerschiff ist benannt nach Ludwig Prandtl (1875-1953), einem deutschen Ingenieur, der grundlegend zum Verständnis der Strömungsmechanik beigetragen hatte.

Norbert Brackmann, ehemaliger Bundestagsabgeordneter aus Lauenburg, hatte als Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft für die nötigen finanziellen Mittel im Bundeshaushalt gesorgt. 90 Prozent der veranschlagten 15 Millionen für das Forschungsschiff zahlt der Bund, die übrige Summe teilen sich die Bundesländer, in denen Hereon einen Sitz hat: Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Die Auslieferung des Schiffes ist im Frühjahr 2024 vorgesehen. Genutzt werden soll die „Coriolis“ für Küstenforschung, Wasserstofftechnologien, Membranforschung und Digitalisierung.