Geesthacht. Forschungslabor am Geesthachter Helmholtz-Zentrum wird zum Drehort. Worum es im Teil „Die Tote am Mast“ in der ARD-Serie geht.
Drei Geschäftspartner, zwei Frauen und ein Mann, haben ein Algen-Institut als Start-up-Unternehmen gegründet. Auf einem Forschungsschiff kommt es zum Streit unter diesen, am nächsten Tag wird eine der Frauen tot an einem Schiffsmast gefunden. Alles deutet zunächst auf einen Suizid hin, doch bei den Ermittlungen stellt sich heraus – es war kein Selbstmord.
Unter dem Arbeitstitel „Die Tote am Mast“ produziert die Neue Deutsche Filmgesellschaft (NDF) im Auftrag der ARD derzeit eine neue Folge der beliebten Vorabend-Krimiserie „Morden im Norden“ – und macht für die Dreharbeiten zwei Tage lang Station in einem echten Algen-Labor auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums Hereon in Geesthacht.
In Halle 34, die sonst von den Wissenschaften aus den Instituten der Küstenforschung genutzt wird, hat die rund 30-köpfige Crew am Montag das Set aufgebaut. Nach dem Dienstag und Mittwoch sollen 7:20 Minuten der 45 Minuten langen Episode im Kasten sein. Nach jeweils zehn- bis zwölfstündigen Drehtagen wohlgemerkt.
Geesthacht: Nach drei Takes ist Regisseur Christoph Eichhorn zufrieden
„Gut, ihr Lieben“, ruft Regisseur Christoph Eichhorn die Beteiligten zusammen. Bild 10-5-3 ist an der Reihe. In diesem betritt die Lebensgefährtin der Toten, Hannah Dalmeyer als Emely Aghens, deren Labor, in dem sich ihre Kollegin Viktoria Heise (Wanda Perlwitz) schon befindet. Beide Frauen gehören zu den Verdächtigen der Folge. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ fragt Emely. Antwort: „Ich suche immer noch ihren Laptop.“ Nach ein paar weiteren Sätzen verlässt Heise den Raum. Ende der Szene.
Nach einer Probe und drei Takes ist Christoph Eichhorn zufrieden. Auch Anne, die für die Continuity (Kontinuität) verantwortlich ist, hat nichts zu meckern. „Der Finger war großartig“, stellt sie fest. Ihre Aufgabe ist es, dass es bei Anschlussszenen keine Fehler gibt und hier ist eben auch die Körperhaltung sehr wichtig.
Dann wird die nächste Szene ausgeleuchtet und haben auch die beiden Hauptdarsteller ihren Auftritt. Die Presse bekommt die Kommissare Finn Kiesewetter (Sven Martinek) und Lars Englen (Ingo Naujoks) diesmal allerdings nicht zu sehen.
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Dreharbeiten für 16 neue Folgen haben bereits im April begonnen
Seit 2012 gibt es „Morden im Norden“. Die Dreharbeiten für 16 neue Folgen der zehnten Staffel haben bereits im April begonnen. In vier Blöcken à 28 Drehtagen entstehen jeweils vier Episoden. Während des aktuellen Blocks war die Filmcrew schon im Lübecker Yachthafen. Auch in Geesthacht stehen weitere Szenen an. Generell ist die Region als Location sehr beliebt.
Das echte Algen-Labor im Helmholtz Zentrum wird im TV nicht wiederzuerkennen sein und hat auch nichts mit der Realität des Arbeitsumfelds zu tun. Dennoch haben die Forscher das Drehteam gerne unterstützt. Die zehnte Staffel „Morden im Norden“ läuft voraussichtlich ab Anfang 2024 jeweils montags um 18.50 Uhr im Ersten.
Ab diesem Donnerstag können am Helmholtz-Zentrum die echten Forscher wieder ans Werk. An was sie arbeiten, erklärt Klas Ove Möller vom Institut für Kohlenstoffkreisläufe: „Phytoplankton sind mikroskopisch kleine Organismen und produzieren mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen und binden gleichzeitig mehr als ein Drittel des menschgemachten Kohlenstoffs aus der Atmosphäre. Somit hat Plankton eine direkte Auswirkung auf die wirtschaftlich wichtigen Fischbestände und das globale Klima. Uns interessiert insbesondere, was nach dem Absterben der einzelligen Algen passiert.“