Geesthacht/Hannover. Miriam Staudte wird Landwirtschaftsministerin im Kabinett von Stephan Weil (SPD). In Geesthacht ist die Grüne wohlbekannt.

Am Kabinettstisch der künftigen niedersächsischen Landesregierung wird auch eine Geesthachterin sitzen. In der Koalition von SPD und Bündnis 90/Die Grünen von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wird Miriam Staudte von den Grünen das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz übernehmen. In Geesthacht sie wohlbekannt.

Die heute 46-jährige Miriam Staudte machte 1995 Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) und absolvierte ihre ersten politischen Schritte in Geesthacht – zunächst bei den Jusos, der Nachwuchsorganisation der SPD, dann bei den örtlichen Grünen.

Geesthachterin Mirian Staudte wird Landwirtschaftsministerin in Niedersachsen

Seit 1993 ist sie Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen, bei den Kommunalwahlen 1994 kandidierte sie auf einem der hinteren Listenplätze für den Einzug in die Geesthachter Ratsversammlung – erfolglos.

Ihre politische Karriere nahm erst richtig Fahrt auf mit dem Umzug nach Lüneburg. 1996 begann sie dort ein Studium im Fachbereich Sozialwesen (Abschluss als Diplompädagogin). 2000 wurde sie Sprecherin des Kreisverbandes Lüneburg, von 2001 bis 2016 war sie Kreistagsabgeordnete im Landkreis Lüneburg, übernahm 2004 den Vorsitz der Kreistagsfraktion der Grünen.

Protest gegen Atomkraftwerk Krümmel brachte Miriam Staudte zu den Grünen

Dem niedersächsischen Landtag gehört die gebürtige Geesthachterin seit 2008 an. Für ihre Partei war Miriam Staudte zuletzt stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Landwirtschaft, Ernährung, Atompolitik, Tierschutz, Forst, Jagd und Fischerei.

Aufgewachsen ist Miriam Staudte in Düneberg. Mit prägend für ihr Engagement für den Umweltschutz sei der Protest gegen das Atomkraftwerk in Krümmel gewesen, erzählt ihre Mutter Renate Staudte. Vater Wolfram Staudte ist ein bekanntes Mitglied des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu).

Miriam Staudte demonstrierte mit an der Geesthachter Fischtreppe

So gehörte auch jetzt Heike Kramer zu den ersten Gratulantinnen. Die Geesthachter Nabu-Vorsitzende erinnert sich, wie Miriam Staudte 1987 am OHG in der von ihr als damaliger Oberstufenschülerin gegründeten Kinderbaumgruppe mitarbeitete.

Der Kontakt ist nie abgerissen, auch nicht nach dem Umzug. So war Miriam Staudte auch dabei, als das Aktionsbündnis „Future 4 Fishes“ im Juni 2020 an der damals noch von Vattenfall betriebenen Fischtreppe auf Geesthachter Seite für die Wiederherstellung der Lockströmung demonstrierte. Die Rinnen waren verfüllt worden, nachdem Schäden am Wehr entdeckt worden waren.

Die Situation für wandernde Fische hat sich mittlerweile gebessert, seit Heberleitungen über das Wehr installiert wurden.