Geesthacht. Acht Gebäude und ein „Leuchtturm“ mit sieben Stockwerken sind in Planung. Die Firma Bunte aus Papenburg nennt die Details.
Lange war es still um die Zukunft des Grundstücks der ehemalige Tischlerei Grabau an der Steinstraße. Als „Westhafen II“ sollte das Areal von Beginn an Teil der Geesthachter Hafencity werden. Doch während drumherum schon längst Menschen eingezogen sind beziehungsweise fleißig gebaut wird, tat sich hier lange nichts. Die Familie Grabau zögerte mit dem Verkauf. Inzwischen ist das Grundstück im Besitz des Bauunternehmens „Johann Bunte“.
In der Geesthachter Hafencity wird fleißig gebaut
Im ersten Schritt stellte die Papenburger Firma im Ausschuss für Stadt- und Verkehrsplanung ihre Ideen für das Grundstück vor. In neun Mehrfamilienhäusern sollen 200 Wohnungen entstehen. 25 Prozent davon sollen, wie nach einem Beschluss der Geesthachter Politik üblich, Sozialwohnungen sein. Diese 50 Wohnungen, für die Bunte Zuschüsse der Investitionsbank Schleswig-Holstein in Anspruch nimmt, wollen die Planer alle einem Gebäuderiegel an der Steinstraße unterbringen. Die gemeinnützige Baugenossenschaft Bergedorf-Bille habe Interesse bekundet, die Wohnungen nach Fertigstellung zu übernehmen. Auch die übrigen Gebäude will Bunte verkaufen. „Wir sind ein Bauunternehmen. Wir bauen und verkaufen, in kleinen oder großen Einheiten“, erklärte Andreas Lüllau, der Geschäftsbereichsleiter Projektentwicklung, das Geschäftsmodell.
Anders als in früheren Musterplanungen würde Bunte die übrigen Baukörper leicht versetzt anordnen. „So entsteht ein Innenhof-Charakter“, sagte Projektleiter Fabian Möbus. Jede Wohnung hat zudem zumindest seitliche Sicht auf die Elbe.
Johann Bunte baut in der Geesthachter Hafencity Wohnungen
Die Tiefgarage mit 175 Pkw-Plätzen wird über die Straße Elbblick erreichbar sein. Die gesamte Zufahrtsstraße samt Parkplätzen ist bislang nur halb – auf der Seite des bereits bewohnten „Westhafen I“ – erschlossen. Die andere Hälfte übernimmt der neue Bauträger.
Heiß diskutiert wurde von den politischen Parteien die Geschosshöhe der Gebäude. Bunte hat vorgestellt, den Riegel mit vier Geschossen bauen zu wollen. Entlang der Straße Elbblick steigt die Bebauung dann auf bis zu sechs Geschosse am Wasser an.
Kontroverse Diskussion um Leuchtturm-Gebäude in der Geesthachter Hafencity
Kontrovers wurde es, als es um das wasserseitig angrenzende Haus ging, das mit sieben Stockwerken das höchste Gebäude in der Hafencity (zusammen mit einem im Bau befindlichen Haus im „Westhafen III“) würde. „Das soll quasi der ,Leuchtturm’ für die Hafencity sein“, sagte Andreas Lüllau.
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Darüber wunderte sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister. „Ich dachte, wir hatten beschlossen, nur einen Siebengeschosser zuzulassen?“, sagte sie und verwies auf den Höhenunterschied zum westlich angrenzenden dreistöckigen Seniorenzentrum. Für Dagmara Strauer (FDP) und Andreas Schwandt (CDU) dürfte es dagegen ruhig noch höher als sieben Geschosse werden. Ohne Weiteres wollte die Ausschuss-Mehrheit einem Aufstellungsbeschluss für die Erstellung des Bebauungsplans nicht zustimmen und votierte mit 6:2-Stimmen dafür, sich zunächst mit ihrer jeweiligen Fraktion abzustimmen.
B-Plan für „Westhafen V“ beschlossen
Weiter sind die Pläne im „Westhafen V“, wo die Firma Züblin neun Mehrfamilienhäuser mit vier- bis fünf Vollgeschossen und zusammen 225 Wohnungen plant. Dafür wurde jetzt de Bebauungsplan beschlossen. Der Widerspruch des Umweltbeirats, dass oberirdisch zu wenig Fahrradstellplätze vorgesehen seien, fand keine Berücksichtigung. Zuvor hatten die Planer betont, dass sie zusätzlich zu den 335 Fahrrad-Stellplätzen in der Tiefgarage rund 90 Plätze in den Außenanlagen aufstellen werden. Dies seien dreimal so viele wie im angrenzenden „Westhafen IV“.