Geesthacht. Ab sofort gilt das aus der Automobilbranche bekannte Konzept “Lean Construction“. Vermarktung der Eigentumswohnungen im Mai.

Polier Bernd Muck ist unzufrieden beim Gang über das Baugelände der Geesthachter Elbterrassen III. Im Zickzack geht es über das Dach der Tiefgarage, das hätte nicht sein dürfen. Das Baumaterial, das zur Weiterverarbeitung abgelegt wurde, ist im Weg. Es lagert nicht wie erwünscht. Gerade sollen die Wege auf der Züblin-Baustelle sein, nicht nur wegen der Sicherheit, es ist auch effizienter.

„Lean Construction“ heißt das aus der Automobilbranche übernommene Konzept. Es steht für effizientere Bauprozesse und wird von dem Bauunternehmen in Geesthacht erstmals auch beim Rohbau eingesetzt. Beim Innenausbau kam es bereits bei den fertiggestellten Elbterrassen II zur Anwendung. „Es wird Standard auf jeder Züblin-Baustelle“, weiß Lena Spille, Bauleiterin für die Elbterrassen II. „Alles soll in geregelteren Bahnen ablaufen“, erläutert Bernd Muck. Man verspricht sich vor allem eine Steigerung der Qualität.

Neues Konzept wird bei den Elbterrassen III in Geesthacht angewandt

„Früher waren zu viele Gewerke in einem Gebäude gleichzeitig, das gab häufig Chaos“, sagt Muck. So stellte sich die Frage: „Für welche Gewerke macht es Sinn, sie zusammenzufassen? Während der eine im Bad arbeitet, kann der andere den Boden verlegen. Im besten Fall gibt es in jeder Etage nur ein Gewerk“, so Muck. Ist ein Gewerk mit der obersten Etage fertig, wird beim nächsten Haus unten weitergemacht.

„So ist der Rhythmus. Montag geht es los, Freitag soll es fertig sein“, erklärt Lena Spille. Da die Gewerke sich ständig im Zeitplan und den Etagen verfolgen, gibt es kein Trödeln. „Die haben sich untereinander selbst erzogen. Wer möchte sich schon am Montag immer blöd anmachen lassen, weil die nächsten nicht weiterkommen? Sie stehen sich Auge in Auge gegenüber. Direkter Kontakt unter Handwerkern bewirkt Wunder“, sagt Lena Spille.

Im Oktober soll der Rohbau komplett durch sein

Zurzeit sind Gewerke aus den Bereichen Kanalbau, Erdbau, Rohbau mit Schalung und Eisenflechtarbeiten, Blitzschutz und wasserundurchlässiger Konstruktion tätig. Ein Elektriker soll heute zudem für die Wohnungsbaugenossenschaft Bergedorf-Bille Steckdosen setzen.

Bisher gibt es vom Block nicht viel mehr als ein Fundament und erste Wände zu sehen. In den Häusern an der Steinstraße mit den geförderten Wohnungen ist der Bau schon fortgeschritten. Die erste Etage steht, nur die Decke zur nächsten fehlt noch. „Im Oktober ist der Rohbau komplett durch“, sagt Bernd Muck. Der Abschluss des Projektes ist 2023 geplant. Dann werden auf dem Gelände sechs Gebäude mit zusammen 136 Wohnungen entstanden sein. Die Vermarktung der 53 Eigentumswohnungen unter dem Namen „Waterkant“ am Ufer der Elbe beginnt bereits im Mai über www.spardaimmobilien.de.