Friedrichsruh. Der Bergedorfer Fotograf gibt seinen Charakterbäumen Namen, verrät aber nicht deren Standorte. Was ihn am Wald so reizt.

Die wohltuende Wirkung des Waldes auf den Menschen ist längst wissenschaftlich erforscht. Der Bergedorfer Harald Lemke hat in seinem Ruhestand seine Leidenschaft für die Landschaftsfotografie vertieft und ist drei Jahre kreuz und quer durch den Sachsenwald gestreift. Heute kennt er dort buchstäblich jeden Baum, besonders die alten, knorrigen haben es ihm angetan.

„Während meines bewegten Berufslebens als IT-Spezialist war die Landschaftsfotografie schon immer mein Ausgleich“, erzählt der 67-Jährige. Für den Ruhestand habe er sich daher einige fotografische Projekte vorgenommen. Das Ergebnis seines Sachsenwald-Projekts ist jetzt die Ausstellung „Die alten Bäume des Sachsenwaldes“, die am Sonntag, 20. August, um 11 Uhr in der Otto-von-Bismarck-Stiftung (Am Bahnhof 2) eröffnet wird.

Harald Lemke nimmt Bäume des Sachsenwaldes in den Fokus

Bis Sonntag, 10. September, sind die Aufnahmen in Friedrichsruh zu bewundern. „Alte Bäume sind ein Sinnbild des Lebens“, schreibt Harald Lemke in seinem Ausstellungskatalog mit 123 Seiten und vielen Fotos aus der Ausstellung. Sie erzählten vom Werden und Vergehen und strahlten eine besondere Würde aus, selbst im Sterben. Diese Hochachtung vor der Natur spiegelt sich in seinen Fotografien wider.

Fotograf Harald Lemke zeigt in seiner Ausstellung unter anderem dieses Bild, das er
Fotograf Harald Lemke zeigt in seiner Ausstellung unter anderem dieses Bild, das er "Marlene" genannt hat. © Harald Lemke | Peter Lembcke

In dem kleinen Bildband, der für 20 Euro in der Stiftung erhältlich ist, lässt Lemke Betrachterinnen und Betrachter an seinen Gedanken über diese Charakterbäume teilhaben, indem er ihnen Namen gibt: Zwei wie Tangotänzer verschlungene Bäume nennt er beispielsweise „Nélida y Jorge“. Die Orte seiner Aufnahmen hält er bewusst geheim. „Sonst bringe ich die Menschen um den Spaß, sie zu entdecken. Und diese wunderbaren Plätze zu entdecken, das ist das Schönste am Naturerlebnis“, sagt Harald Lemke.

Der Ausstellungskatalog gleicht einem kleinen Bildband

Es gelten die Öffnungszeiten der Dauerausstellung, dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wer von Harald Lemke lernen will, hat dazu bei der Volkshochschule Sachsenwald die Gelegenheit. Denn er bietet dort im Herbst einen Kursus zur Waldfotografie an (ab 28. August unter www.vhs-sachsenwald.de). st