Aumühle. Andrea Nigbur scheiterte zum zweiten Mal an dem 58-Jährigen, der weitere fünf Jahre im Amt bleibt. Was die Fraktionen an ihm schätzen.

Knut Suhk (58) von den Grünen bleibt auch für die nächsten fünf Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister in Aumühle. Er wurde mit großer Mehrheit am Donnerstagabend in seine zweite Amtszeit gewählt. Herausforderin Andrea Nigbur (CDU) konnte sich nicht durchsetzen. Zehn Gemeindevertreter stimmten für Suhk, sechs für Nigbur. Ein Gemeindevertreter fehlte bei der Abstimmung.

„Das Ergebnis kam nicht völlig überraschend“, sagt Nigbur. Enttäuscht sei sie aber dennoch, gibt die CDU-Fraktionsvorsitzende zu, die sich erst für eine Kandidatur entschied, nachdem sie mehrfach von Aumühlern dazu ermuntert wurde. „Zumal die CDU mit 30,8 Prozent der Stimmen klarer Wahlsieger ist“, sagt die Aumühlerin. Es war das zweite Mal, dass Nigbur gegen Suhk antrat und verlor.

CDU ist Wahlsieger – der Grüne Knut Suhk bleibt aber Bürgermeister

Die drei Fraktionen, UWG (mit 5 Gemeindevertreter), SPD (mit 2 Gemeindevertretern) und die Grünen (vier Gemeindevertreter) stimmten für Amtsinhaber Suhk. Von der CDU erhielt er keine Stimme. „Ich bin glücklich, dass ich drei Fraktionen geschlossen hinter mir weiß“, sagt Aumühles alter und neuer Bürgermeister. Er startet motiviert in die neue Amtszeit.

Einer der großen Verdienste von Knut Suhk, Redakteur, zweifacher Vater und bekennender Hausmann, ist, dass er alte Grabenkämpfe in der Sachsenwaldgemeinde überwinden konnte. „Knut Suhk war in den vergangenen fünf Jahren der Bürgermeister für alle Fraktionen und wird es auch in Zukunft sein“, erklärt Reno Bastian, Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Konnte sich auch im zweiten Anlauf gegen Knut Suhk nicht durchsetzen: CDU-Herausforderin Andrea Nigbur, promovierte Medizinerin.
Konnte sich auch im zweiten Anlauf gegen Knut Suhk nicht durchsetzen: CDU-Herausforderin Andrea Nigbur, promovierte Medizinerin. © BGZ | bgz

Ausgleichen und aufeinander zugehen, das ist eine Eigenschaft, die sich die fünffache Mutter, begeisterte Handballerin und Teamleiterin des Fachdienstes Gesundheit im Kinder- und Jugend-Gesundheits-Dienst des Kreises Herzogtum Lauenburg mit 17 Mitarbeitern auch zuschreibt. „Das schließt aber nicht aus, dass ich nicht anspreche, was nicht so gut läuft“, sagt die CDU-Frau.

Und genau das will sie als Fraktionsvorsitzende, stellvertretendende Bürgermeisterin und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur-, Bildung-Sport und Soziales auch weiter tun. Sie will sich dafür einsetzen, dass Aumühle eine neue Kita bekommt und endlich einen Ersatz für das marode Sport- und Jugendheim. Ob sie in fünf Jahren ein drittes Mal kandidiert, weiß Nigbur jetzt nicht, will es aber auch nicht ausschließen.

„Möglicherweise sind dann die Mehrheitsverhältnisse noch einmal ganz andere. Ich wünsche mir, dass dann mehr Frauen und jüngere Aumühler den Weg in die Politik gefunden und Lust daran haben, ihre Gemeinde mitzugestalten.“ Ob die sich dann auch für einen Mann als Bürgermeister entscheiden würden, stellt sie infrage. Die CDU Aumühle macht es bereits vor: von sechs Gemeindevertretern sind vier weiblich.