Aumühle. Ärztin Andrea Nigbur tritt gegen den Hausmann Knut Suhk, Amtsinhaber von den Grünen, an – zum zweiten Mal. Hat sie diesmal eine Chance?
Bürgermeister Knut Suhk (58, Grüne) bekommt Konkurrenz: Bei der Bürgermeisterwahl in Aumühle am Donnerstagabend, 22. Juni, tritt Andrea Nigbur (58), Fraktionsvorsitzende der CDU Aumühle, erneut gegen ihn an. 2018 unterlag sie Knut Suhk, und er wurde Nachfolger von Alt-Bürgermeister Dieter Giese, der nach 18 Jahren Amtszeit nicht mehr kandidieren wollte.
Bei der jüngsten Kommunalwahl im Mai haben sich die Mehrheitsverhältnisse jedoch geändert, die CDU konnte einen satten Zuwachs von 6,5 Prozentpunkten verzeichnen und wurde somit mit 30,8 Prozent die stärkste politische Kraft in Aumühle. 29,6 Prozent der Wählerstimmen entfielen auf die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG, -4,2 Prozentpunkte), 24,4 Prozent auf die Grünen (+3,6) sowie 13,1 Prozent auf die SPD (- 1). Das Bürgermeisteramt ist in der Sachsenwaldgemeinde ein Ehrenamt. Wahlberechtigt sind die 17 Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter.
Aumühle: Andrea Nigbur (CDU) tritt gegen Knut Suhk (Grüne) an
„Viele Wähler sind auf uns zugekommen und haben gefragt, ob wir einen Kandidaten aufstellen“, berichtet Andrea Nigbur. „Es ist der Wählerwunsch gewesen, somit fühle ich mich auch verpflichtet anzutreten und lasse mich nicht abschrecken.“
Die Aumühlerin ist promovierte Ärztin und heute Teamleiterin des Fachdienstes Gesundheit im Kinder- und Jugend-Gesundheits-Dienst des Kreises Herzogtum Lauenburg. Ihre fünf Kinder sind erwachsen, leben zum Teil aber noch zu Hause. „Ich habe sicherlich auch so genug zu tun, aber wir wollen in Aumühle einiges vorantreiben“, sagt die 58-Jährige, die seit 1974 in Aumühle lebt.
Ihr Ziel: Projekte in der Gemeinde vorantreiben
Das Gutachten über das Sport- und Jugendheim etwa liege bereits seit 2017 vor. „Schon damals war klar, dass eine Renovierung keinen Sinn macht“, sagt Nigbur. „Jetzt bekommen wir für unser Geld viel weniger: Alles kostet doppelt so viel, die Zinsen sind gestiegen, und uns ist so manche Förderung entgangen. Trotzdem haben wir noch kein Sport- und Jugendheim.“ Auch mit der neuen Feuerwache und der notwendigen Kita sei es nicht vorangegangen. „Ich weiß, das ist alles nicht einfach, aber so lange muss es wirklich nicht dauern“, meint die Christdemokratin. Außerdem sei ihr Eindruck, dass in Aumühle oft Klientelpolitik betrieben werde, am Bürger vorbei. „Das ärgert mich“, sagt die Aumühlerin.
Amtsinhaber Knut Suhk (58) will gern Aumühles Bürgermeister bleiben. „Die vergangenen Jahre waren für mich sehr intensiv. Ich habe viel lernen dürfen und bin mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch gekommen“, sagt der 58-Jährige. Der gelernte Redakteur, bekennende Hausmann und Familienvater einer Tochter und eines Sohnes sagt, er habe Mehrheiten gefunden und dafür gesorgt, dass vorherige Grabenkämpfe überwunden werden konnten.
Die Mehrheitsverhältnisse haben sich geändert
Nigbur weiß ihre Fraktion geschlossen hinter sich. „Sonst wäre ich auch nicht angetreten“, sagt sie. Die neue Gemeindevertretung hat jetzt 17 statt zuvor 23 Sitze: Die CDU hat sechs Mandate (zuvor fünf), die UWG hat fünf (acht) die Grünen vier (fünf) und die SPD zwei (drei). Die FDP hat kein Mandat mehr.
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Wenn die UWG Knut Suhk nicht geschlossen unterstützt wie 2018, hat Andrea Nigbur eine Chance, die Wahl zu gewinnen. Auch wie die beiden SPD-Gemeindevertreter abstimmen wollen, ist noch unklar. Andrea Nigbur nimmt es sportlich: „Wenn es klappt, wird es irgendwie funktionieren, wenn nicht, habe ich es zumindest versucht.“ Die Sitzung der Gemeindevertretung in der kleinen Sporthalle beginnt am Donnerstag, 22. Juni, um 20 Uhr.