Aumühle. Opa, Mutter und fünf Kinder – im Hause der Familie Nigbur gibt es eigentlich nur ein Thema: Handball.
Aumühle. Den Ausflug zum Modernen Fünfkampf beendete Louisa Nigbur relativ schnell. „Am Ende kommt man doch wieder nach Hause“, sagt die 23-Jährige. Ihre versammelten Familienmitglieder können sich das Lachen nicht verkneifen. „Das war jetzt aber poetisch“, findet Schwester Sophia. Denn mit „zu Hause“ ist in diesem Fall nicht die gemeinsame Heimat in Aumühle gemeint, sondern Handball.
Bei den Nigburs gibt es praktisch kein anderes Thema. Sie sind die Handball-Familie schlechthin: Ob Großvater Walter Schulte (82), Mama Andrea Nigbur (53) oder die fünf Kinder Lucas (25), Louisa (23), Sophia (21), Victoria (19) und Leopold (16) – alle sieben sind Handballer. Das würde für ein gemischtes Team reichen.
Nur der Vater fällt aus der Rolle
Torhüterin Victoria spielt aber beim SC Alstertal-Langenhorn in der 3. Liga. Sophia und Louisa eine Staffel tiefer bei der SG Bergedorf/Vier- und Marschlande in der Oberliga. Dort ist Andrea Nigbur die Co-Trainerin. Lucas gehört zum Kader der 1. BVM-Herren (Landesliga), und Leopold spielt in der Jugend beim TuS Aumühle-Wohltorf. Lediglich Papa Rüdiger Nigbur fällt als ehemaliger Fußballer aus der Rolle. „Er hat inzwischen aber Spielverständnis und auch die ganzen Statistiken im Kopf“, lobt Lucas.
Viele Abende in der Woche und das ganze Wochenende geht für das Familien-Hobby drauf. Irgendein Training oder Spiel stehen immer an. Zusätzlich sind Louisa und Sophia noch als Kampfrichter unterwegs und Leopold als Schiedsrichter. Verständlich, dass das Nesthäkchen bei so viel Handball irgendwann, als er noch ein kleiner Junge war, wissen wollte: „Was machen eigentlich so die anderen Menschen am Wochenende?“
Zwei Generationen Leidenschaft
Er wird es bis heute kaum herausgefunden haben. Denn auch am heutigen Sonnabend verstreuen sich die Nigburs in die Hallen in nah und fern. Victoria spielt mit Alstertal-Langenhorn in Hildesheim, die übrigen Frauen sind mit der SG BVM in Bredstedt. Lucas muss derweil mit einem gebrochenen Bein aussetzen, Leopold hat sich gerade erst von einem Daumenbruch erholt.
„Handballer haben ja immer was. Das ist aber genauso schnell wieder heil“, weiß Opa Walter Schulte. Den früheren Feld-Handballer freut es sehr, „dass ich meine Leidenschaft an zwei Generationen weitergegeben habe“. Und seine Tochter Andrea ergänzt: „Handball hält die Familie zusammen.“
Gemeinsam zu Hause sind alle Nigburs eigentlich nur am Sonntagabend. Und was machen sie dann ? „Man bespricht das Handball-Wochenende“, sagt Louisa. Was sonst ...