Schwarzenbek. Dass es zu viel Abfall in der Stadt gibt, sind sich die Politiker einig. Nur die Suche nach Lösungen ist schwieriger als gedacht.
„Der Dreck muss weg“, sagt Heinz-Werner Rose, Vorsitzender des Schwarzenbeker Bauausschusses. In Schwarzenbek liege zu viel Müll in der Gegend, findet er. Rose und andere SPD-Mitglieder, die sich am alljährlichen Frühjahrsputz in der Stadt beteiligten, stellten dies bei der Sammelaktion fest. Besonders viel Müll liege im Stadtpark, zerbrochenes Glas und Zigarettenstummel, wie Rose bemerkt.
Wer durch Schwarzenbek spaziert, findet jedoch nicht nur im Stadtzentrum Müll. Auch auf Schleichwegen liegen Plastikverpackungen in der Natur. Auf dem Wanderweg zwischen Lidl und dem Gymnasium sei beispielsweise regelmäßig Unrat auf dem Weg und im Gebüsch zu finden – trotz zahlreicher Mülleimer.
Schwarzenbek: Immer mehr Abfall, Müll und Unrat im Stadtgebiet
Doch die seien laut Heinz-Werner Rose in der Stadt sehr ungleich verteilt. In manchen Straßen wie dem Mühlenbogen gebe es sehr viele Mülleimer. Dort stehen auf einer Strecke von 300 Metern sechs Behältnisse. In anderen Straßen hingegen seien gar keine zu finden.
Ein Problem ist nach Meinung des Bauausschussvorsitzenden, dass es in Schwarzenbek auch zu wenig sogenannter Dog Stations, also Mülleimer und Kotbeutelspender gebe. Genau zwei befinden sich in der Stadt, sagt Rose, der selbst Hundebesitzer ist. Andere Kommunen in der Region seien da deutlich besser ausgestattet. „Es ist unglaublich, was manche Hundehalter liegen lassen“, sagt er. Zu wenige Dog Stations dürfen nämlich auch nicht Grund dafür sein, Hundehaufen liegenzulassen.
Maßnahmen gegen den Müll dürfen nicht zu viel kosten
Was also tun gegen den Müll? Wichtig sei, sagt Heinz-Werner Rose, dass man die Verwaltung mit neuen Wünschen nicht überlaste. Die Maßnahmen sollten zudem nicht zu viel Geld kosten. „Wir wollen nicht, dass eine neue Planstelle geschaffen werden muss“, betont er. Thema für den Bauausschuss sei der Müll ohnehin nur, wenn außerplanmäßige Ausgaben nötig sind.
Dass das Müllaufkommen in den letzten Jahren gestiegen sei, beobachtet auch Ordnungsamtschefin Petra Scheerer. „Es wird Müll an Stellen abgelegt, wo er nichts zu suchen hat“, sagt sie. Besonders an Containerstellplätzen werde illegal Unrat abgelegt. Sie betont, dass die personellen Ressourcen der Stadt genutzt werden. „Wir tun, was wir können“, so Scheerer.
Welche Möglichkeiten gibt es also? „Man könnte eine zweite Putzaktion im Jahr machen“, sagt Heinz-Werner Rose. Ohnehin appelliert er an die Schwarzenbeker Bürgerinnen du Bürger zu mehr Eigeninitiative. „Man sollte nicht nur auf die anderen zeigen“, sagt er.
Mehr Mülleimer bedeuten mehr Arbeit
Viel Müll liegt derzeit im Bereich der vier Hochhäuser zwischen Aubenasstraße und Verbrüderungsring. Dort sei nicht von der Stadt zu erwarten, dass sie auf zugänglichen Privatgrundstücken für Ordnung sorge.
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Zusätzliche Mülleimer aufzustellen, würde mehrfach Kosten verursachen, nicht nur in der Anschaffung. „Das Entleeren der Gefäße verursacht Betriebskosten“, sagt Rose. Gleiches würde für zusätzliche Hundestationen gelten. Zudem müsse diskutiert werden, was ein Mülleimer alles können muss. Ein Mülleimer mit Deckel, der vor Vögeln schützt, sei teurer als einer ohne Deckel.
Dass der Bauausschuss sich mit dem Thema Müll eingehender befassen soll, hatte die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung beantragt. Mit großer Mehrheit stimmten die Stadtverordneten dafür. Gemeinsam mit der Verwaltung sollen nun aus dem Gremium heraus Ideen entwickelt werden.
Erste Maßnahmen hat der Bauausschuss auch schon verabschieden können: Neue Mülleimer sollen für 6000 Euro angeschafft werden. Zudem soll es die zweite Sammelaktion im Herbst geben. Außerdem sind vier bis fünf weitere Dog Stations angedacht.