Geesthacht. Geesthacht soll die Zusage für Förderung zum Schwimmbadbau bekommen. Doch die letzte Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Die Würfel über die Förderung des Baus einer neuen Schwimmhalle im Kreis Herzogtum Lauenburg sollen in der kommenden Woche fallen. Zwar sind mit Geesthacht und Schwarzenbek noch zwei Kommunen im Rennen, ein Blick auf die Beschlussvorlage, über die der Kreistag entscheidet, zeigt jedoch: Die Tendenz der Kreisverwaltung ist eindeutig. Der Standort Geesthacht wird favorisiert. Der Haupt- und Innenausschuss des Kreises hat dieser Verwaltungsvorlage bereits zugestimmt.

„Der Kreistag beschließt, den Landrat zu beauftragen, mit der Stadt Geesthacht über den Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zur Förderung des Baus eines Hallenbades zu verhandeln und das Verhandlungsergebnis dem Haupt- und Innenausschuss zur weiteren Beratung und Beschlussfassung vorzulegen“, heißt es darin. Der Stadt Schwarzenbek sollen zumindest die 30.000 Euro erstattet werden, die für die Machbarkeitsstudie aufgewendet wurden.

Neues Hallenbad für Geesthacht: Kostenfrage trübt die Begeisterung

Die Fraktionen der Geesthachter Ratsversammlung freuen sich über die sich anbahnende Entscheidung. „Das ist erstmal eine gute Nachricht“, sagt die Geesthachter SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister. Sie schiebt allerdings ein „Aber“ hinterher: Die Aufteilung der Betriebskosten müsse noch konkretisiert werden, darüber seien sich die Ratsfraktionen einig.

Burmeister begrüßt, dass die Geesthachter Planungen vorsehen, die Schwimmhalle auch für Freizeitschwimmer zu öffnen. In der Machbarkeitsstudie aus Schwarzenbek ist lediglich ein Schwimmbetrieb für Schulen, Sportvereine sowie DLRG und DRK formuliert. Sieben Millionen Euro soll Geesthacht laut Beschlussvorlage aus eigener Tasche beisteuern, um eine Öffnung für die breite Öffentlichkeit zu ermöglichen.

Dass die Kreispolitik den Standort Geesthacht für attraktiv hält, freut auch Ali Demirhan von den Grünen. Doch auch er mahnt: „Bisher bleibt nebulös, welche Kosten auf uns zukommen.“ Demirhan weist darauf hin, dass viele Kommunen an den hohen Betriebskosten eines Schwimmbades scheitern. „Wir wollen unbedingt vermeiden, dass Geesthacht in finanzielle Schieflage gerät“, sagt er.

Schwimmbadbtrieb für mindestens 20 Jahre vorgesehen

Vorgesehen ist aktuell, dass der Kreis bis zu 16 Millionen Euro für die Planung und den Bau zur Verfügung stellt. Allerdings unter der Voraussetzung, dass ein Betrieb mindestens 20 Jahre lang garantiert wird.

Eine Entscheidung für Geesthacht bedeutet die Abstimmung im Kreistag übrigens nicht: Die endgültige Zustimmung muss danach von den Geesthachter Stadtpolitikern kommen.

CDU: „Für die Bevölkerung eine tolle Sache“

Klar für einen öffentlichen Badebetrieb ist die Geesthachter CDU-Fraktion. „Das wäre für die Bevölkerung natürlich eine tolle Sache“, betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Björn Reuter. Wie das Nutzungskonzept dann aussehen soll, sei Sache der Wirtschaftsbetriebe Geesthacht. Die städtische Tochtergesellschaft betreibt das Bad.

„Die haben da Erfahrung und würden ein sinnvolles Konzept erarbeiten“, sagt Reuter. Zunächst müssten aber – sofern Geesthacht den Zuschlag erhält – Landrat Christoph Mager und Bürgermeister Olaf Schulze ins Gespräch kommen, um die finanziellen Modalitäten zu besprechen.

Schwarzenbeker setzten auf bessere Verkehrsanbindung

Als Faustpfand war in Schwarzenbek während der Bewerbungsphase stets die günstige Verkehrslage genannt worden. Durch die Nähe zur Autobahn und mehrere Bundesstraßen im Stadtgebiet ist die Kommune aus allen Himmelsrichtungen erreichbar.

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Auch die Anbindung an die Regionalbahn wurde immer wieder hervorgehoben. Allerdings würden vermutlich nur Bahnkunden aus Büchen und Umgebung auf der Schiene in ein potentielles Hallenbad in Schwarzenbek fahren.

Wo das Hallenbad gebaut werden könnte, ist noch offen

Derweil sind Schwarzenbeker und Lauenburger mit dem Pkw in einer guten Viertelstunde in Geesthacht, der mit Abstand größten Stadt im Herzogtum. Und mit knapp 22.000 Einwohner (Stand 2024) zählt das benachbarte Amt Hohe Elbgeest zu den zehn größten Ämtern in Schleswig-Holstein.

Die Region im südlichen Herzogtum Lauenburg ist laut einem Gutachten auch die am schlechtesten mit Schwimmhallen ausgestattete in Schleswig-Holstein. Wo ein Hallenbad in Geesthacht entstehen soll, ist abschließend noch nicht entschieden. Die Wirtschaftsbetrieb der Stadt favorisieren eine Nachbarschaft zum Freizeitbad, weil dadurch Synergieeffekte bei Technik und Personal genutzt werden könnten.

Über die Aufnahme von Verhandlungen mit der Stadt Geesthacht und die Bereitstellung von bis zu 16 Millionen Euro für das Hallenbad-Projekt entscheidet der Kreistag am Donnerstag, 13. Juni. Die öffentliche Sitzung beginnt um 16 Uhr in der Aula der Lauenburgischen Gelehrtenschule in Ratzeburg (Bahnhofsallee 22).