Geesthacht. Am Tag der offenen Tür haben sich viele werdende Eltern über die Geburtsklinik informiert. Ein Angebot erregte besonders Aufsehen.
Immer am 5. Mai ist Internationaler Hebammentag. Und so lud die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Johanniter-Krankenhauses Geesthacht am Sonntag zum Tag der offenen Tür mit einem bunten Programm ein. Ab 10 Uhr konnten sich Besucher anschauen, wie modern Kreißsaal und Räume ausgestattet sind. Das Team aus Ärzteschaft, Hebammen und Pflege beantwortete Fragen.
Dabei erfuhren die vielen werdenden Eltern unter den Gästen, dass die Entbindungsstation ein neues Konzept anbietet, den Geesthachter Geburtszirkel. Die Idee kommt ursprünglich aus Irland, wurde dann aber in Geesthacht exklusiv weiter ausgearbeitet.
Geesthacht: Der Geburtszirkel für Schwangere – ein neues Konzept sorgt für Aufsehen
Angehenden Müttern wird durch ein spezielles Zirkeltraining die Geburt erleichtert. Durchlaufen werden acht Stationen. Sie beinhalten Techniken wie Atmung und Entspannung, Bewegung und Mobilisation sowie Konzentration und Meditation. Angewendet wird das neue Konzept seit Anfang dieses Jahres.
Ein Kaiserschnitt erfolgt im Johanniter-Krankenhaus Geesthacht übrigens seltener als anderorts. Seit 2018 liegt die Rate im Vergleich zu anderen Kliniken deutlich niedriger. Bundesweit kommt es bei 31 bis 33 Prozent der Geburten zum Kaiserschnitt. In Geesthacht liegt der Wert bei 21 Prozent.
Stationszimmer werden mit wenigen Griffen zum Familienzimmer umfunktioniert
Die werdenden Eltern Gina Koop (29) und Lars Andersen (31) fiebern aktuell der Geburt ihres Söhnchens entgegen. Beide werden zum ersten Mal Eltern. „Wir haben hier ein sehr gutes Gefühl und glauben, gut aufgehoben zu sein“, sagen sie.
Wenn es so weit ist, werden sie eines der 14 Familienzimmer im Johanniter beziehen. Auch das ist anders als in vielen anderen Kliniken. In Geesthacht können alle 14 Stationszimmer mit wenigen Handgriffen zum Familienzimmer umfunktioniert werden.
Viele Seniorinnen interessierte, wie ein moderner Kreißsaal ausschaut
Johanniter-Sprecherin Sylvia Ziesmann-Busche zog am Ende des Tages ein überaus positives Fazit. „Es war wirklich gut besucht“, freute sie sich. „Es kamen auch viele Eltern mit ihren Kindern, um zu zeigen, ,guck mal, hier bis du geboren worden‘“, ergänzt Miriam Jens.
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Und auch für das mit Tagen-der-offenen-Tür erfahrene Team gab es neue Erkenntnisse: Zu Besuch waren viele ältere Frauen der Generation 70plus, die sich rein aus Interesse mal ansehen wollten, wie heutzutage ein moderner Kreißsaal ausschaut.
Jeden ersten Montag im Monat ist im Johanniter übrigens ein „kleiner“ Tag der offenen Tür. Dann können sich im Rahmen einer Informationsveranstaltung werdende Eltern ab 18.30 Uhr ohne Anmeldung die Räumlichkeiten zeigen lassen