Schwarzenbek. Darauf haben offenbar viele junge Leute gewartet: In den Automaten liegen viele TikTok-Trendprodukte – was besonders lockt.
Ein paar Monate Anlauf haben Anton Lehmann und Torben Käselow gebraucht. Jetzt konnten die beiden endlich die goldfarbene Schere in die Hand nehmen, um das Band am Eingang vom 24-Stunden-Kiosk „Crazy Jones“ in Schwarzenbek zu durchschneiden. „Wir sind froh, dass nun endlich geöffnet ist“, freut sich Lehmann. Zur Eröffnung am Freitag an der Lauenburger Straße kamen in der ersten Stunde bereits rund 30 Kunden.
Dass mehrere Monate zwischen Anmietung der Ladenfläche und Eröffnung ins Land gegangen sind, liege laut dem „Crazy Jones“-Betreiber an massiven Lieferproblemen. „Unter anderem ist ein Automat kaputtgegangen. Es war extrem aufwendig, dafür Ersatz zu bekommen“, berichtet er. Aber auch viele Produkte wie amerikanische Snacks seien nach ihrer Bestellung nur sehr schleppend angekommen. Daher habe man entschieden, die Eröffnung hinauszuzögern, damit die Kunden nicht vor leeren Automaten stehen.
24-Stunden-Kiosk in Schwarzenbek lockt mit TikTok-Trendprodukte
Dass manche Snacks aus Übersee kommen, sei laut Lehmann ein Alleinstellungsmerkmal des Kiosks. Deswegen sind auch einige Schwarzenbeker Jugendliche zur Eröffnung gekommen. „Viele Sachen, die es hier gibt, bekommt man sonst in Schwarzenbek nicht“, sagt Julia (16). Sie kenne die Produkte von der Social-Media-Plattform TikTok. Der gleichaltrige Mattis hatte es weniger auf den Inhalt der Snackautomaten, sondern viel mehr auf die Boxmaschine abgesehen, da es solche Geräte sonst nur in Freizeitparks und dem Hamburger Dom gebe.
In den verschiedenen Automaten, die in dem Geschäft an der Ecke Lauenburger Straße/Schmiedestraße aufgestellt sind, haben Lehmann und Käselow amerikanische Snacks, sogenannte Vapes (Einmalzigaretten mit verschiedenen Aromen), Energydrinks und Limonaden, Tabak, Bier und Spirituosen platziert.
Junge Leute können Sexspielzeug aus Automaten „undercover“ kaufen
In der hinteren Ecke stehen Automaten, in denen neben Gleitgel und Kondomen auch Sexspielzeuge zu finden sind. „Das ist für junge Leute gedacht, die vielleicht noch bei ihren Eltern wohnen und so etwas dann lieber undercover hier ohne Personal kaufen wollen“, erzählt Lehmann. Außerdem gebe es kaum noch Geschäfte, in denen man Erotikartikel kaufen könne.
Neben den Automaten haben die beiden Betreiber noch ein Entertainment-Programm im Angebot: Neben einem Greifautomaten, mit dem man nach Snacks angeln kann, gibt es einen Bildschirm, an dem die Kunden Aufgaben lösen sollen. Als Highlight macht Lehmann den Tresor aus, den Kunden mittels mehrere Räder öffnen sollen. „Wer den knackt, bekommt einen coolen Preis“, sagt er. Was genau, möchte er aber nicht verraten.
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Dass es mehrere Monate gedauert hat, bis „Crazy Jones“ öffnen konnte, sei mit Blick auf den verpassten Umsatz ärgerlich, sagt Anton Lehmann. Auch Mietzahlungen für mehrere Monate mussten bereits geleistet werden. „Wir können das aber durch andere Geschäftsfelder auffangen“, sagt er. Lehmann, der aus Todendorf (Kreis Stormarn) stammt, ist zudem an einer Firma beteiligt, die Softwarelösungen für die Baubranche entwickelt, sowie an einem Dienstleistungsunternehmen.
Außerdem wolle er die Erfahrungen aus dem 24-Stunden-Kiosk in Schwarzenbek für weitere geplante Eröffnungen mitnehmen: Auch in Lübeck und in Ahrensburg plane er Geschäfte, die komplett ohne Personal funktionieren sollen.