Lauenburg. Lauenburgs Seniorenbeirat greift das Thema auf: Ein VHH-Experte soll erläutern, wie das neue Bezahlsystem funktioniert.
Mit der Neuwahl von Lauenburgs Seniorenbeirat hat sich die Zusammensetzung geändert: Alte Mitglieder sind ausgeschieden, neue hinzugekommen. Die personellen Veränderungen werden auch mit einigen neuen inhaltlichen Schwerpunkten einhergehen. Einer ist die Abschaffung des Bargelds im Busverkehr. Eines aber soll bleiben, wie es ist: Einmal im Monat bittet das Gremium zum Seniorennachmittag im Soltstraatenhus.
Der nächste Treff ist für Donnerstag, 11. April, organisiert, der folgende verschiebt sich um eine Woche auf den 16. Mai. Grund: Dieses Jahr fällt Himmelfahrt im Wonnemonat auf den angestammten zweiten Donnerstag. Eine Woche später soll es dann um die eingeschränkten Bezahlmöglichkeiten im Busverkehr Hamburgs gehen. Ein Experte informiert.
VHH: Busverkehr ohne Bargeld – Senioren reagieren verärgert
Zunächst sind für den April jedoch Annett Topaloglu und Uwe Pusback als Referenten eingeladen. „Das Führungspersonal des Lauenburger Friedhofs wird zur Bedeutung unseres Friedhofes als Erholungsort sprechen wie auch als Ort der ewigen Ruhe“, erläutert Claus Beissner, Sprecher des Seniorenbeirats. Aus seiner Sicht scheuten zu viele ältere Menschen das Thema. Wer die Frage, wie man bestattet werden möchte, nicht den Nachfahren überlassen will, solle die Chance für umfassende Informationen nutzen.
Für Mai haben die Organisatoren einen Themenwechsel beschlossen. Am 16. soll es um die Abschaffung des Bargelds in Hamburgs öffentlichem Busverkehr gehen. Die Entscheidung, dass in der Hansestadt Fahrkarten im Bus nur noch bargeldlos erworben werden können, stößt weiter auf Kritik, besonders von Verbraucherschützern und Senioren.
Neues Smartphone kaufen, nur um Bus zu fahren?
Die Möglichkeit, per App über das eigene Smartphone zu bezahlen, sei keine Alternative. Tenor: „Ich schaffe mir doch nicht extra ein neues Smartphone an, um damit zwei- bis dreimal im Jahr in Hamburg Busfahren zu können.“
Auch der Erwerb einer HVV-Guthabenkarte (Prepaid) stößt teils auf Ablehnung, aus verschiedenen Gründen. Vorab diese Karte zu erwerben und zu bezahlen, um irgendwann den Bus nutzen zu können, lehnen insbesondere ältere Menschen „als zinsfreies Darlehen für den HVV“ ab.
Auf der Suche nach einer Guthabenkarte
Andere bemängeln, dass auch die Prepaidkarte nicht in den Bussen erworben werden kann. Wer einmal einen Bus nutzen wolle, der wolle doch nicht erst suchen, an welchem Kiosk oder welcher Tankstelle diese Guthabenkarten zu erwerben sind. Wer mit dem Bus nach Hamburg fahre, tue gut daran, „beim Start im Kreisgebiet gleich auch die Rückfahrt zu bezahlen“, rät Claus Beissner (89). Im Lauenburgischen ist dies, anders als in Hamburg, auch in Linienbussen möglich.
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Er selbst fahre nicht mehr Auto. „Wenn ich etwa am Hamburger Rathausmarkt stehe und mir zunächst eine Bezahlkarte besorgen muss, habe ich einen weiten Fußmarsch vor mir, bis ich die nächste Tankstelle erreiche. Das ist vielen Senioren nicht zuzumuten.“
Die Seniorennachmittage im Soltstraatenhus beginnen jeweils am zweiten Donnerstag im Monat um 15 Uhr. Zu Kaffee und Kuchen wird auch Musik geboten.