Lauenburg. Der abgerutschte Hang oberhalb der B209 bereitet große Probleme. Was jetzt getan wird, um die Situation in den Griff zu bekommen.

Die Hoffnung, die Hafenstraße könnte Montagabend wieder für den Verkehr freigegeben werden, ist mit der anhaltenden Feuchtigkeit zerronnen. Vom Wochenende kursieren in den sozialen Medien Aufnahmen, die Risse sowie einen weiteren Erdrutsch am Elbhang oberhalb der Hafenstraße zeigen. Fakt ist: „Die Straße bleibt bis auf Weiteres gesperrt“, erklärte Sonntagmittag Lauenburgs Bauamtsleiter Christian Asboe.

B209 in Lauenburg: Sperrung der Hafenstraße seit Mittwoch

Ein Erdrutsch und das Umbrechen einer großen Eiche auf die B209 war Mittwochmittag erst der Anfang gewesen. Der Hang mit seinem teils nur dünnen Erdreich über reichlich Sand darunter ist instabil. Der Dauerregen der vergangenen Wochen hat den Untergrund derart aufgeweicht, dass die meist nur kleinen Bäume mit ihren schwachen Wurzeln den Hang nicht mehr hinreichend stabilisieren können.

Nach weitergehenden Untersuchungen von Baumexperten, Baugrundgutachtern und Statikern erreichte die Stadt Lauenburg die Nachricht, dass die akute Gefahr noch nicht gebannt ist. Asboe: „Der Erdrutsch am Samstag ist relativ kontrolliert geschehen. Wir waren darauf hingewiesen worden, dass die Situation so nicht bleiben kann.“

Asboe: „Unser Bauhof hat keinen 220-Tonnen-Schwerlastkran“

Am Sonntag haben die eingesetzten Kräfte einen Tag Pause eingelegt. Waren zuerst vor allem die Retter der Freiwilligen Feuerwehr Lauenburg und des Technischen Hilfswerks im Einsatz, sind inzwischen neben Mitarbeitern der Stadt auch mehrere Privatfirmen vor Ort tätig geworden. „Neben einer größeren Zahl an Mitarbeitern benötigen wir auch das schwere Gerät der Firmen“, erläutert Asboe. „Wir haben in unserem Bauhof eben keinen Schwerlastkran mit 220 Tonnen Tragfähigkeit.“

Die Lauenburger Hafenstraße bleibt nahe der Schleuse bis auf weiteres für Fahrzeuge und Fußgänger gesperrt. 
Die Lauenburger Hafenstraße bleibt nahe der Schleuse bis auf weiteres für Fahrzeuge und Fußgänger gesperrt.  © bgz | Gabriele Kasdorff - Kasdorff@magenta.de

Von Montag an geht es darum, zunächst einmal zu klären, ob sich weitere Gefahren zeigen, etwa neue Risse den aufgeweichten Elbhang durchziehen. Derzeit sind nicht alle Sicherungsarbeiten abgeschlossen.

Die notwendigen Erdarbeiten an der bislang rund 50 Meter breiten Abbruchstelle nahe der Schleuse werden umfangreicher werden, als bislang schon angenommen, sagt Asboe: „Wir werden voraussichtlich mehrere Tausend Tonnen Boden bewegen müssen, zum Teil auch abfahren.“

Bis zu 500 Big-Packs sollen den Steilhang stabilisieren

Die Zahl der Big-Packs, mit denen der Hang stabilisiert werden muss, schätzt Lauenburgs Bauamtsleiter auf 400 bis 500. Zusammengenommen sei dies alles nichts, was sich zwischen Frühstück und Nachmittagskaffee erledigen lasse. „Es macht aktuell keinen Sinn, sich mit Prognosen von Tag zu Tag zu hangeln“, so Asboe. „Die Hafenstraße bleibt vorerst gesperrt.“

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Dies gilt für den Abschnitt der B209 selbst wie auch für den Steilhang darüber. Weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass noch mehr Erdreich abrutscht, besteht weiterhin Lebensgefahr. Nach aktueller Einschätzung bestehe für die nächstgelegenen Wohngebäude keine Gefahr. Doch auch hier bleibe die Situation im Blick.

Die notwendigen Straßensperrungen und Umleitungen sowie mehr Autos in der Lauenburger Altstadt sorgen derweil für weiteren Ärger. Fließt dort doch jetzt mehr Verkehr durch Tempo-30-Zonen wie auch durch eine Spielstraße hinter dem Ruferplatz. Statt wie vorgeschrieben Schrittgeschwindigkeit zu fahren, sind viele Autofahrer derzeit dort erheblich schneller unterwegs, klagen Anwohner.