Lauenburg. Seltene Aufnahmen, viel Wissen: Fotograf Dirk Eisermann und Naturforscher Hans-Dieter Zerbe bieten Einblicke in geheimnisvolle Welten.
Wie aufregend ist die Tierwelt rund um Lauenburg? Dass es Enten, Möwen und andere Wasservögel gibt, ist sicher keine Überraschung. Auch Eichhörnchen und Wildkaninchen hat hier sicher schon jeder mal gesehen. Aber nur wenige bekommen zum Beispiel den prächtigen Eisvogel zu Gesicht. Ein Waschbär läuft einem auch nicht jeden Tag über den Weg. Und Raubvögel bei der Jagd zu beobachten, ist auch nicht jedem vergönnt.
Der Lauenburger Fotograf Dirk Eisermann hatte sie alle vor der Linse und weiß Spannendes über seine Naturerlebnisse zu berichten. Hans-Dieter Zerbe braucht dagegen mehr Augen und Ohren, wenn er in Lauenburger Gefilden unterwegs ist. Seit Jahrzehnten beobachtet der Naturkenner und Hobby-Ornithologe die Tierwelt rund um Lauenburg. Deshalb könnte niemand besser als er die Bilder von Dirk Eisermann kommentieren. Ihre gemeinsame multimediale Show „Tierische Begegnungen und malerische Panoramen“ am Dienstag, 5. März, beginnt um 19.30 Uhr in der Heinrich-Osterwold-Halle (Elbstraße 145a). Ihre Beiträge werden passend musikalisch begleitet.
Lauenburg: Multimedia-Show präsentiert spektakuläre Tierfotografie
Bevor Dirk Eisermann auf Kamerapirsch geht, muss er einiges bedenken. Gerade bei Tierfotografien kommt es nicht nur auf die richtige Ausrüstung an. Wildtiere sind schließlich scheu, und wenn er sie in ihrer natürlichen Umgebung fotografieren möchte, muss er nicht nur auf die richtige Entfernung, sondern auch auf die Windrichtung achten – und natürlich die richtige Tarnung. Eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Naturfotograf braucht, ist Geduld. Vor allem, wenn er die Tiere nicht stören will. Um Waschbären in ihrer natürlichen Umgebung zu fotografieren, legte er sich zwei Tage lang von morgens bis abends auf die Lauer.
Um einen Rotfuchs zu fotografieren, musste er auch Geduld beweisen. „Das Tier war etwa 40 Meter von mir entfernt. Aufgeregt nahm ich die Kamera aus dem Stativ und veränderte die Einstellungen. Nach nur wenigen Aufnahmen verschwand der Fuchs in der Uferböschung“, erzählte er später auf seiner Facebookseite. Doch am Ende hatte er Glück. Er stand günstig, und so hatte das Tier ihn nicht wittern können. Nach fünf Minuten ließ der Fuchs sich wieder blicken, nahm Witterung auf und schien aus großer Entfernung direkt in die Kamera zu schauen. Dirk Eisermann kann zu seinen Aufnahmen noch die eine oder andere spannende Geschichte erzählen. Für Hobbyfotografen hat er sicher auch ein paar Tipps parat, wie auch mit dem Handy passable Tieraufnahmen gelingen können.
Streifzüge durch die heimische Vogelwelt
Das Spezialgebiet von Hans-Dieter Zerbe ist die Vogelwelt. Regelmäßig bietet er Spaziergänge durch Lauenburg an, bei denen die Teilnehmer Wissenswertes über Beutelmeise, Eisvogel, Kiebitz, Seeadler oder Zipzalp erfahren. Dass Dirk Eisermann einen Eisvogel vor die Linse bekommen hat, ist übrigens ein gutes Zeichen: Der buntschillernde Vogel kommt nur in der Nähe von gesunden Gewässern vor. Wenn ein Eisvogel einen Fisch im Wasser erblickt und zum Fangstoß ansetzt, dauert es vom Eintauchen bis zum Ergreifen der Beute meist weniger als eine Sekunde.
In einigen Kulturen gilt der Eisvogel übrigens als Glücksbringer. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass das scheue Tier kaum jemand zu Gesicht bekommt. Umso schöner, dass Dirk Eisermann den Besuchern Bilder vom wohl farbenprächtigsten heimischen Vogel zeigen kann. Ob er sich auf die spektakuläre Aufnahme vorbereitet hat oder ihm das Glück des Tüchtigen hold war, wird er dabei erzählen.
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Überraschende Ansichten und neue Blickwinkel
Die Besucher der Show erwarten aber nicht nur faszinierende Tieraufnahmen. Zu Beginn der Show zeigt Dirk Eisermann Aufnahmen aus seiner Wahlheimat Lauenburg. Selbst Alteingesessene, die meinen, die Schifferstadt wie ihre Westentasche zu kennen, werden dabei überraschende Ansichten entdecken. Der Fotograf nimmt die Besucher außerdem mit auf eine Reise in die Elbtalaue. In seinen Bildern hat er unterschiedliche Stimmungen eingefangen: mal klar, in sommerlichem Licht – mal mystisch, in dichten Nebel getaucht.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Heimatbundes und Geschichtsvereins und des Rotary-Clubs Geesthacht Hohes Elbufer. Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen in der Heinrich-Osterwold-Halle sind nicht möglich.