Geesthacht. Zweimal brannte es im Januar im türkischen Kulturverein in Geesthacht. Polizei geht von Brandstiftung aus. Verdächtiger in U-Haft.
Gleich zweimal hat es im Café Kral am Buntenskamp in Geesthacht im Januar gebrannt. Brandstiftung, stellte die Polizei fest. Am 6. Februar hätten die Ermittlungen der Kriminalpolizei Geesthacht zur Festnahme eines Tatverdächtigen geführt, teilt die Polizeidirektion Ratzeburg gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Lübeck jetzt mit.
Gemeinsam mit Polizeibeamten aus Hamburg und der Polizeidirektion Ratzeburg konnte ein 40-jähriger Mann an einer Wohnanschrift in Hamburg festgenommen und die Wohnung durchsucht werden. Bei der Durchsuchung wurde weiteres Beweismaterial beschlagnahmt.
Tatverdächtiger kommt nach Festnahme in die JVA Lübeck
Die Hintergründe der Taten sind laut Polizei weiterhin unklar. Konkrete Hinweise auf einen politisch oder religiös motivierten Hintergrund – das Café Kral ist ein türkischer Kulturverein – gebe es derzeit nicht. Der Festgenommene wurde am 7. Februar beim Amtsgericht Lübeck vorgeführt. Es wurde Haftbefehl erlassen und der Tatverdächtige in die Justizvollzugsanstalt gebracht.
Das erste Feuer wurde am Mittwoch, 17. Januar, gegen 2.30 Uhr im hinteren Außenbereich des gelb geklinkerten Cafés gelegt. Bewohner bemerkten es, bevor größerer Schaden entstehen konnte, und löschten es selbst. Die Polizeidirektion Ratzeburg betonte damals bereits, dass es keine konkreten Hinweise auf einen politisch motivierten Hintergrund gebe.
Nur sechs Tage später in der Nacht zu Dienstag, 23. Januar, dann das zweite Feuer. Die Bewohnerin einer über dem Café liegenden Wohnung entdeckte es gegen 1.30 Uhr und alarmierte die Feuerwehr. Erneut konnte Schlimmeres verhindert werden. Das Feuer loderte noch im Eingangsbereich des Cafés, die Flammen waren nicht ins Innere des Hauses vorgedrungen. Am Gebäude entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 10.000 Euro.
Bei einem anderen Kulturverein gab es einen Anschlag mit Buttersäure
Die Kriminalpolizei Geesthacht nahm Ermittlungen wegen Brandstiftung auf. Geprüft wurde, ob es Zusammenhänge mit der Tat ein paar Tage zuvor gab. Der Brandort wurde beschlagnahmt und abgesperrt.
Bereits am 10. November vergangenen Jahres hatte es einen ersten Anschlag gegen einen türkischen Kulturverein in der Ladenpassage gegeben. Damals wurde übel stinkende Buttersäure in den Räumlichkeiten des BJK Kültür Verein Taksim Istanbul verteilt.
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Der Verein ist im Geesthachter Hof an der Bergedorfer Straße 34 am südlichen Ende der Fußgängerzone beheimatet. Unbekannte brachen über eine Hintertür noch vor der Öffnung ein, verunreinigten dann die Zimmerdecke, einen Tresen und andere Einrichtungsgegenstände. „Es liegen keine Informationen vor, ob da ein Zusammenhang besteht“, sagt ein Polizeisprecher. Es werde in alle Richtungen ermittelt.
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