Geesthacht. Unbekannte haben die Räume vermutlich mit Buttersäure verunreinigt. Anschläge auch in Oststeinbek und Großhansdorf. Polizei ermittelt.
Geesthacht. In Geesthacht wurden am Freitag, 10. November, die Räume eines türkischen Kulturvereins mit einer übel stinkenden Flüssigkeit besprüht. Betroffen ist der BJK Kültür Verein Taksim Istanbul. Verunreinigt wurden die Zimmerdecke, ein Tresen und andere Einrichtungsgegenstände. Feuerwehr und Polizei Geesthacht waren am Freitagmittag im Einsatz.
Der Verein ist in der kleinen Passage an der Bergedorfer Straße 34 am südlichen Ende der Fußgängerzone beheimatet. „Der Kulturverein dient vor allem dazu, unter Männern Fußball zu schauen“, sagte ein Ladennachbar.
Polizei Geesthacht: Türkischer Kulturverein mit stinkender Säure verunreinigt
Dass es unangenehm roch, stellten Ladenbesitzer bereits um 7.30 Uhr beim Aufschließen fest. Sie dachten sich aber zunächst nichts dabei. Wenn ein Reinigungsunternehmen die Flur und Treppenhaus gereinigt hatte, kam es schon mal vor, dass es zunächst chemisch müffelte. Erst als gegen zehn Uhr beim Kulturverein aufgeschlossen wurde, wurde die Tat entdeckt.
Die alarmierte Feuerwehr nahm die Substanz unter die Lupe, schloss dann eine Gefährdung von Personen aus und lüftete die Räumlichkeiten. Auch die Polizei Geesthacht war im Einsatz. Ob es sich um Buttersäure handelte, wird untersucht. Der üble Gestank legt es nahe. Die Polizei geht zurzeit nicht von einem politischen Motiv aus, sondern von einem Einbruch, bei dem mithilfe der Flüssigkeit Spuren vertuscht werden sollten.
Vorfälle mit Buttersäure auch in Oststeinbek und Großhansdorf
Beamte der Kriminalpolizei sicherten Spuren am Tatort und übernahmen die Ermittlungen. Ein Beamter stieg auf eine Leiter, entnahm die Festplatte für die Aufzeichnungen aus der Überwachungskamera. Der oder die Täter kamen über eine aufgebrochene Hintertür in die Räume. Zu Art und Höhe der gestohlenen Sachen können noch keine Angaben gemacht werden.
Seltsam: Während des Freitages haben sich ganz ähnliche Vorfälle in Oststeinbek und Großhansdorf ereignet. Eine Verbindung mit der Tat in Geesthacht werde zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht gesehen, hieß es von der Polizei. In Großhansdorf war der Eingangsbereich eines Kiosks mit stinkender Säure verunreinigt worden, in Oststeinbek das parkende Auto des dort wohnenden Kioskbetreibers. Vermutet wird ein privater Hintergrund.