Geesthacht. Die Modernisierung des Geesthachter Sportvereins geht weiter. Nun gibt es erstmals einen Imagefilm, der das ganze Angebot ablichtet.
So etwas kommt eher nicht so oft vor im Kleinen Theater Schillerstraße (KTS) in Geesthacht. Sechs Kinogänger nahmen kürzlich nur deswegen im Saal 1 Platz, um sich die Werbung vor dem Kinofilm anzusehen. Die zwei Minuten und neun Sekunden eines der Streifen im Block entzückten das Sextett – so lang ist der erste Imagefilm des VfL Geesthacht der Vereinsgeschichte. Dann war klar: „Das war für uns perfekt. Da haben wir alles richtig gemacht“, berichtet Philipp Westphal.
Der Assistent des Vorstandes beim VfL Geesthacht war im Kino „Mäuschen spielen“ zusammen mit Jessica Kunert (Vorstand Kommunikation), Marcel Viduedo Da Costa (Vorstand Finanzen), Tobias Bastian (Kommunikations-AG), Joel Pingel (Filmemacher) und dessen Freundin Pia Wierringa.
Der erste Imagefilm der Vereinsgeschichte des VfL Geesthacht läuft zunächst nur im Kino
Es galt herauszufinden, wie der frisch fertiggestellte Film ankommt beim Publikum. Und ob sich nicht doch Fehler finden. Auf einer Kinoleinwand schließlich hatte ihn zuvor noch niemand gesehen. Dann das Aufatmen. Alles lief gut. „Vor uns hatten wir Jungs sitzen, die sagten gleich, ,ein toller Film‘“, berichtet Philipp Westphal. „Wir waren sehr erleichtert, dass es genauso geklappt hat, wie wir es uns zwei Jahre lang ausgemalt haben“, sagt Jessica Kunert.
Der Film wird das ganze Jahr lang bis zum 31. Dezember im KTS gezeigt, in monatlich wechselnden Kinosälen. Zunächst exklusiv, erst im März wird er auch auf der Webseite des VfL und üblichen Internetplattformen, wie dem eigenen YouTube-Kanal, zu sehen sein. „Wir haben gesagt, in dieser Qualität muss er erst einmal auf die Kinoleinwand. Wir wollten nicht alles gleichzeitig bedienen“, erklärt Jessica Kunert das eher ungewöhnliche Vorgehen.
Nichts gestellt, alles echtes Training – und dann lockte auch noch das Sportabzeichen
Besonders Joel Pingel konnte, zufrieden mit seinem Werk, tief durchatmen. Schließlich war er es, der seit Mitte 2022 am meisten Herzblut in das Projekt investiert hatte. In schneller Schnittfolge geht es ausschließlich mit Musikuntermalung durch die VfL-Sportarten, auch die ruhigen wie Schach werden nicht ausgelassen. „Es war uns wichtig, alles abzubilden“, sagt Jessica Kunert.
„Ich war 28 Mal los“, sagt Joel Pingel, Fachinformatiker von Beruf und seit Kindertagen selbst Mitglied im VfL. Er ist Turner. Gestellt ist nichts, ein Skript gab es nicht. Alles ist beim ganz normalen Training mitgeschnitten worden. „Ich habe mich ziemlich zurückgehalten und keine Anweisungen gegeben. Außer vielleicht: ,Kannst Du das noch mal machen?‘“ Bei einem Dreh hat er spontan nebenbei noch das Sportabzeichen abgelegt, es ergab sich so.
Licht kam vom Mattenwagen
Da Joel Pingel sein Equipment bereits besaß, musste nichts angeschafft werden. Die Kosten für den VfL blieben überschaubar. Gefilmt wurde mit einer Sony Alpha 6500, hauptsächlich mit Festbrennweiten von 16 bis 85 Millimetern. Ausgeleuchtet wurde mit ein paar LED-Bauleuchten, Helfer fanden sich vor Ort. „Leute, die auf Mattenwagen standen, haben das Licht gehalten“, berichtet Joel Pingel. Auch Tobias Bastian leistete viel Unterstützung, telefonierte Trainer wegen Terminen an. Er ist der Tischtennisspieler, der in der Schlussszene des Films in die Kamera lächelt.
Am Ende hatte er neun Stunden Videomaterial mit einer Dateigröße von 220 Gigabyte auf dem Rechner. Wieder und wieder wurden die Szenen begutachtet, bis das erforderliche Zeitkonzentrat übrig geblieben war. Dateigröße: „nur“ noch vier Gigabyte. „Wir haben nicht jedes Sportangebot mit hineinnehmen können, sonst wäre er zehn Minuten lang geworden“, sagt Philipp Westphal. Und bei der Buchung von Werbung ist Zeit bares Geld. Den Kontakt zum Vermarkter der Werbeblöcke fürs Kino hatte KTS-Geschäftsführerin Meike Peemöller hergestellt.
Von Aqua bis Zumba – das ist der VfL Geesthacht
Es ist nicht das erste Werk von Joel Pingel für den VfL. Schon für die TGW-Mädchen und einen YouTube-Auftritt für die Turnsparte ist er verantwortlich. Die Arbeiten kamen gut an. Die Zielsetzung, mit dem Film die Mitgliederzahl von derzeit gut 2400 zu steigern, gebe es nicht, erklärt Jessica Kunert. Jedenfalls nicht vorrangig. „Wir wollen einfach zeigen, wir sind der VfL, hier kann man alles machen von Aqua bis Zumba“, sagt Philipp Westphal.
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So lässt sich der Film wohl als weiterer Teil der Modernisierungskampagne des VfL einordnen. Sie geht zurück auf die Arbeitsgruppe, die 2019 die Homepage überarbeiten sollte. Im Mai 2022 wurde dann das neue Logo eingeführt, verbunden mit dem Slogan „Mein VfL“. Mittlerweile gibt es auch den Podcast „High Five“ auf der Plattform Spotify, bewegte Bilder sind unter anderem auf dem eigenen YouTube-Kanal zu sehen.