Geesthacht. Der Unternehmen liefert deutschlandweit Artikel für medizinischen Praxisbedarf. Wie künstliche Intelligenz eingesetzt werden soll.

In Windeseile sausen kleine Container durch die Lagerhalle. Von links nach oben oder von oben nach unten. Die Steuerung durch das 2772 Quadratmeter große Lager übernimmt eine künstliche Intelligenz, kurz KI. So sollen die Bestellungen noch schneller beim Kunden ankommen. Die Rede ist von einer hochmodernen Logistik-Halle, die Intermed am Tempelhofer Weg baut. Das Geesthachter Unternehmen liefert deutschlandweit Artikel für den medizinischen Praxisbedarf und investiert an seinem Stammsitz jetzt 6,5 Millionen Euro. „Intermed sichert die Zukunft am Standort Geesthacht für aktuell 528 Mitarbeitende vor Ort durch Investitionen in Struktur, Prozesse und Digitalisierung“, sagt der leitende Geschäftsführer Prof. Dr. Jan Kramer.

Die Grundsteinlegung für das Areal, auf dem sich früher einmal das Autohaus Pilarczyk befand, erfolgte nun gemeinsam mit Planer Claus Kirchner und Bürgermeister Olaf Schulze. Bereits am 1. September ist die Schlüsselübergabe geplant. Dann hätte Intermed in direkter Nachbarschaft zum Unternehmenssitz in der Spandauer Straße 24-26 seine Lagerfläche auf knapp 10.000 Quadratmeter erweitert. Noch in dieser Woche sollen die ersten Stelzen für die Hallenwände gesetzt werden. Für Büro- und Sozialräume in der neuen Halle stehen 417 Quadratmeter zur Verfügung.

Moderne Halle für 6,5 Millionen Euro

Denn Menschen sollen auch weiterhin wichtig bleiben. „Unsere Mitarbeitenden stehen im Mittelpunkt unserer organisierten Prozesse. Die innovative Automatisierung macht den Arbeitsplatz sicher und ergonomisch. Bei Spitzenbelastungen sorgt der Roboter für weniger körperliche Belastung und weniger Stress“, sagt Hendrik Leger, der für Logistik zuständige Geschäftsführer. Sich von Mitarbeitern zu trennen, sei explizit nicht vorgesehen, ergänzt Jan Kramer.

So sieht die hochmoderne Logistik-Halle von Intermed in Geesthacht von innen und außen aus.
So sieht die hochmoderne Logistik-Halle von Intermed in Geesthacht von innen und außen aus. © Intermed | Intermed

Mit der Autostore genannten Lagerautomatisierung verfügt Intermed dank des flexiblen, modularen Robotiksystems dann über die aktuell höchste Lagerungsdichte am Markt, die sogar noch beliebig zu erweitern ist. Auf einer Grundfläche von 331 Quadratmetern ist auf 16 Ebenen zunächst Raum für 14.000 Lagerplätze. Durch die künstliche Intelligenz ist mehr Umschlag möglich. „Unser Ziel ist, dass wir jedes Jahr zweistellig wachsen wollen“, sagt Michael Leistenschneider, Geschäftsführer im Bereich Medizinischer Handel. Dort liegt der Umsatz aktuell bei rund 50 Millionen Euro im Jahr. Mit der neuen Technik soll gewährleistet werden, dass selbst bei Bestellungen um 17 Uhr die Lieferung am nächsten Tag den Kunden erreicht.

Intermed hat deutschlandweit 1300 Mitarbeiter

Sogenannte Schnelldreher, das sind Artikel mit einem hohen Umschlag, lagert Autostore weiter oben in der Halle, die Langsamdreher weiter unten. So können die Behälter mit den nachgefragten Artikeln schnell von den hin und her flitzenden Containern erreicht werden. Die KI optimiert die Lagerplätze dabei während des Betriebs selbst, die Umschlagleistung ist im Vergleich zu einem manuellen Lager zehnmal höher.

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Intermed ist ein inhabergeführtes, führendes Handels-, Dienstleistungs- und Logistikunternehmen mit knapp 1300 Mitarbeitern in Deutschland und gehört als Partnerunternehmen zum Geesthachter LADR-Laborverband Dr. Kramer & Kollegen. Intermed versorgt Ärzte, Krankenhäuser, Labore und Apotheken mit medizinischem Praxisbedarf, Medizintechnik und IT Services. Die Logistiksparte erreicht täglich Tausende Ärzte und Krankenhäuser.