Geesthacht. Der Abtransport des Abfalls von der Sanierung der Wehrbrücke in Geesthacht ist überfällig. Warum das ein Problem ist.

Die Geesthachter Wehrbrücke ist saniert, die Bauarbeiten abgeschlossen. Weniger gut gestalte sich die Auflösung der Baustelle auf der Elbinsel, die in weiten Teilen ein Naturschutzgebiet sei, kritisiert nun die Geesthachter SPD. Dort würden seit Monaten zahlreiche sogenannte Big Bags mit Müll am Straßenrand auf mehrere Standorte verteilt auf Abholung warten. Und es kommt noch schlimmer: Die bereitgestellten, aber nicht abgeholten Behältnisse verführen jetzt Umweltsünder, ihren Müll gleich neben den Bags illegal zu entsorgen.

Anfang Dezember hatte sich Petra Burmeister deswegen an das Geesthachter Umweltamt gewandt, nachdem die SPD-Fraktionsvorsitzende von Spaziergängern auf den Müll angesprochen worden war. Das Umweltamt reagierte zügig und fragte beim für die Baumaßnahme zuständigen Landesbetrieb Straßen und Verkehr nach. Dessen Auskunft klang vielversprechend.

Geesthacht: Abholung des Baumülls von der Brückensanierung ist überfällig

Die Abholung solle bis Ende 2023 erfolgen, ein Entsorgungsunternehmen sei beauftragt. Aber auch im neuen Jahr liegt der Bauschutt noch auf der Insel, haben SPD-Mitglieder beobachtet. Und: Statt des Entsorgungsunternehmens hatten die Big Bags mittlerweile Müllsünder angelockt.

„Jetzt zieren auch blaue Müllsäcke, entsorgte Reifen und Sperrmüll die weißen Big Bags. Und ebenso schlimm: Die Bags reißen auf. So geht das nicht. Wir haben uns jetzt direkt an den LBV gewandt und gebeten, hier dringend Abhilfe zu schaffen“, sagt Michael Fiebig, (SPD), der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Energie.

SPD begrüßt Bereitstellung von Geldern für Videoüberwachung

„Wenn das Entsorgungsunternehmen nicht liefert, sollte der LBV über eine Ersatzvornahme nachdenken und ein örtliches Unternehmen beauftragen. Ich bin sicher, mit einer örtlichen Firma würde dies so nicht passieren. Die würden schnell aktiv werden und wüssten um die Bedeutung von Naturschutzgebieten“, ist sich Michael Fiebig sicher.

„So lange die Baustelle auf der Elbinsel videoüberwacht war beziehungsweise Hinweisschilder dies ankündigten, gab es solche wilden Müllablagerungen nicht. Ich begrüße daher, dass wir im städtischen Haushalt für dieses Jahr 12.000 Euro für die Videoüberwachung von zwei städtischen Containerstellplätzen bereitgestellt haben. Die Tage nach Weihnachten haben einmal mehr gezeigt, dass wildes Müllablegen offensichtlich als Kavaliersdelikt gilt“, findet Michael Fiebig.

Illegale Müllentsorgung – eine Sammelstelle wurde sogar aufgelöst

Die Umsetzung der Videoüberwachung steht unter dem Vorbehalt einer datenschutzrechtlichen Zustimmung durch das unabhängige Landeszentrum für Datenschutz. Ein Problem aus Sicht der SPD ist, dass immer mehr Menschen und Betriebe meinen, ihren Müll einfach so entsorgen zu können, obwohl es ganz in der Nähe auf dem Recyclinghof Wiershop problemlos möglich ist, ihn loszuwerden.

Die Geesthachter Stadtverwaltung hatte sich lange gegen eine Videoüberwachung an Containerstandorten für Altkleider, Altglas und Altpapier gesträubt. Dort kommt es immer wieder zur illegalen Ablage auch von Sperrmüll. Die Entscheidung von Großhansdorf (Kreis Stormarn), eine Sammelstelle mit zwei Kameras in einem Modellprojekt zu filmen, hatte im Herbst vor einem Jahr zu einem Umdenken geführt.

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Beim Sammelplatz am Waldrand beim Richtweg hatte die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) im Sommer 2022 wegen der nicht enden wollenden illegalen Müllentsorgung sogar kapituliert und den Stellplatz offiziell aufgelöst. Auch an den Sammelplätzen Am Schleusenkanal, Famila-Markt, Bahnstraße, Sportplatz Berliner Straße, Beethovenstraße, Am Knollgraben, Elbuferstraße, Dialogweg und Querweg gibt es immer wieder Probleme.