Geesthacht. Trotz ungewöhnlichen Termins kamen Hunderte zum traditionellen Sektausschank und haben für einen Spendenrekord gesorgt.
In Geesthacht ist es eine lieb gewonnene Tradition: Zum Jahresausklang lässt man es in der Bergedorfer Straße 46 guten Zweck ordentlich knallen. Pyrotechnik ist dabei nie im Spiel, lediglich Sektkorken knallen dort jedes Jahr von 10 bis 14 Uhr – für einen guten Zweck.
Dieses Mal knallten die Korken schon vor Silvester, da der 31. Dezember auf einen Sonntag fiel. Wie gewohnt zeigten sich die Geesthachter wieder ausgesprochen spendabel: Von den 700 Flaschen, die Oliver Fries, der Inhaber von Zigarren Fries, gebunkert hatte, war zum Schluss kein Tropfen mehr übrig. Am Ende war ein neuer Spendenrekord zusammen gekommen.
In Sektlaune waren die Geesthachter sogar schon ein paar Tage zuvor. Bereits bis zum Mittwoch zuvor wurden 70 Flaschen für den guten Zweck verkauft.
Silvester-Sekt in Geesthacht: Neuer Spendenrekord
Da es wie immer ein Kommen und Gehen war, kann man nicht genau sagen, wie viele Gäste in diesem Jahr dicht an dicht in der Bergedorfer Straße standen, um das neue Jahr zu begrüßen. Fest steht: Sie sorgten dafür, dass ein neuer Rekord aufgestellt wurde, was die Spendensumme angeht. „An Scheinen sind 10.000 Euro zusammengekommen. Und dabei ist das Hartgeld noch gar nicht mitgezählt.“ Damit war die Spendenmarke vom Vorjahr überboten.
„Ich finde es ganz toll, dass viele Menschen wesentlich mehr in die Spendengläser werfen. Einige steckten 50 Euro hinein, obwohl sie nicht mal ein Glas Sekt tranken“, freut sich der Organisator, der von rund 20 Helfern beim Ausschank unterstützt wurde.
Ein Teil des Erlöses geht an Ilse Timm und ihren Verein „Hilfe für das schwerkranke Kind“. 2022 finanzierte der Verein beispielsweise einen Lehrgang für medizinische Rettungskräfte für Einsätze, bei denen Kinder und Jugendliche versorgt werden müssen. Die andere Hälfte des Spendenbetrages kommt Geesthachter Hilfsorganisationen wie DLRG, DRK und THW zugute. Und weil die Geesthachter besonders spendabel waren, sollen auch die Stadtbarkasse Piep und die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn mit ihrer „Karoline“ bedacht werden.
Spendensekt in Geesthacht: Im Vorjahr kamen 8000 Euro zusammen
Das Event blickt auf eine lange Tradition zurück. Die ersten Korken knallten vor rund 40 Jahren, damals wurden sechs Flaschen „geköpft“. Den Gedanken gemeinsam auf das neue Jahr anzustoßen und dabei Gutes zu tun, traf genau den Geschmack der Elbstädter.
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Dass die Sause einen Tag vor Silvester über die Bühne ging, tat der guten Laune auch keinen Abbruch. Die Bergedorfer Straße war rappelvoll. Dicht gedrängt standen Hunderte von Menschen mit einem Glas Sekt in der Hand.
Hans-Otto Helms (58) und Doreen Lenkeit (52) fanden die Vorverlegung sogar besser. „So kann man gleich zweimal anstoßen, und man hat vorher keinen Stress, das ist doch auch schön“, sagte der Geesthachter.