Schwarzenbek. Die Sketche des Kabaretts sorgten für viele Lacher. Nur was ist zu tun, um mehr Zuschauer ins Theater Schwarzenbek zu ziehen?
Auftakt für die neue Theatersaison nach zweijähriger Pause: Das Kabarett Leipziger Pfeffermühle bescherte mit seinem neuen Programm „5% Würde“ eine gelungene Aufführung. Allerdings kamen nur 105 Zuschauer, um sich über die die Sketche und Witze zu amüsieren. Damit war nur die Hälfte der Plätze im Saal besetzt.
Anstatt 250 Sitzplätzen in langen Reihen gibt es künftig – je nach Aufwand der Licht- und Tontechniker – nur noch 205 bis 212 Plätze in kürzeren Reihen. Denn ein Mittelgang sorgt für entspannteres Hinsetzen und erleichtert im Notfall auch den Fluchtweg nach draußen. Das neue Konzept kam bei den Zuschauern gut an. Denn das Sitzen ist bequemer und nicht mehr so eng wie früher, als lange Reihen mit wenig Abstand aufgebaut waren.
Theater Schwarzenbek: Viele Besucher kamen zum ersten Mal
Die neuen Rahmenbedingungen waren jedoch kaum das Gesprächsthema beim Theaterabend. Es wurde hingenommen, dass es in der Pause nun keine Gastronomie mehr gibt, keine Getränke und keinen Snack. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Aufführung des Kabaretts aus Sachsen. „Es tut gut, mal ringsum alles zu vergessen und zu lachen“, findet Gabi Urban aus Schwarzenbek, die mit ihrem Mann Wolfgang das erste Mal eine Theater-Aufführung im Rathaus erlebte. Jutta Jürgens und Ingrid Bargstedt gönnten sich ebenfalls nach vielen Jahren wieder einen Besuch der Kleinen Bühne, die es schon seit 42 Jahren gibt. „Wir werden sicher wiederkommen, wenn ein heiteres Stück auf dem Programm steht“, sagte Jutta Jürgens.
„Dieses Kabarett ist wirklich super. Die Parteien haben rundum ihr Fett wegbekommen. Die Darsteller spielten ausdrucksstark, sie kamen mit wenig Requisiten aus und hatten gute Texte“, resümierte Margret Ramm.
Parteien und Politiker bekamen mit voller Wucht ihr Fett weg
Viele aktuelle Themen brachten die Satiriker auf den Punkt und wenn es nach der Leipziger Pfeffermühle geht, fällt die Tagesschau künftig sehr kurz aus, dauert nur ein paar Sekunden. Einzige Nachricht: „Alle bekloppt geworden. Und nun das Wetter.“ Nicht nur dafür gab es laute Lacher. Das Programm, das Elisabeth Sonntag, Rebekka Köbernick, Steffen Reichelt und Marcus Ludwig aufführten, lieferte einhundert Prozent Satire über die deutsche Politik.
Parteien und Politiker bekamen mit voller Wucht ihr Fett weg, teils in Sketchen, aber auch in Songs nach der Melodie von Abba-Hits. Da wurde „Waterloo“ zum Wahlbüro, in dem Phrasen und Sprechblasen ohne Niveau kreiert werden. Wobei die CDU unter Long Merkel leidet und die Abkürzung „Club der Untätigen“ bedeute. SPD heißt für die Humoristen ausgesprochen: Sie plündert Deutschland. Kamen am Anfang nur vereinzelte Lacher aus dem Publikum, hielten sich die meisten im Laufe des Abends nicht zurück. Die Zuschauer applaudierten und klatschten zu den Songs.
Organisatoren hoffen auf mehr Zuschauer künftig
„Ich freue mich, dass die Aufführung gut ankommt“ sagte Vera Kohns, die in der Stadtverwaltung für das Kulturangebot zuständig ist. Ihre Hoffnung ist, dass sich das Angebot weiter herumspricht und die Zuschauerzahlen steigen. Das Publikum spendierte am Schluss reichlich Beifall und freute sich über eine Zugabe.
Die Theatersaison der Kleinen Bühne geht am Freitag, 7. Oktober, mit der Aufführung „Abba macht glücklich“ weiter. Weitere Stücke sind „Zweikampfhasen“ am 12. November, „Die Deutschlehrerin“ am 15. Februar und „Der Richter und sein Henker“ am 10. März. Die Karten kosten je nach Sitzreihe 27 bis 29 Euro. Es gibt sie in der Stadtbücherei zu deren Öffnungszeiten.