Schwarzenbek. Klimaschutzmanagerin Nina Reimers hat verschiedene Projekte auf dem Zettel und hofft dafür auf Fördermittel vom Umweltministerium.

In Schwarzenbek könnte sich im kommenden Jahr etwas tun. Um dem Klimawandel weiter entgegenzuwirken, hat Klimaschutz-Managerin Nina Reimers einige Punkte auf ihrer Agenda für 2024. Dabei könnte sich auch ein zentraler Ort in der Stadt grundlegend verändern: der Ritter-Wulf-Platz. „Wir haben uns für den Platz auf Fördermittel des Programms „Natürlicher Klimaschutz“ vom Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz beworben“, berichtet Reimers. Bis zum Jahresende soll es eine Rückmeldung geben, ob Maßnahmen gefördert werden. Fällt der Bescheid positiv aus, könnten bis zu 80 Prozent der benötigten Mittel vom Bund kommen.

Dabei kommen verschiedene Ideen für den Platz vor dem Rathaus in Betracht: Im Stadtentwicklungsausschuss im September wurden bereits Hochbeete vorgestellt. Diese bieten Insekten wie Bienen und Schmetterlingen wichtigen Lebensraum und fördern so die Artenvielfalt. Verschiedene Institutionen wie Schulen, die Bücherei oder das DRK könnten sich um die Beete kümmern, die so auch einen pädagogischen Wert hätten. Langfristig sei geplant, den Platz so zu gestalten, dass sich Menschen dort gerne aufhalten. „Wir planen auch Sitzgelegenheiten und vielleicht ein Wasser-Spielfeld für Kinder wie in Geesthacht“, so Reimers. Dort befindet sich in der Fußgängerpassage in der Bergedorfer Straße eine solche Fläche. Außerdem werde geprüft, wie für mehr Schatten am Platz gesorgt und Flächen entsiegelt werden können.

Grünes Schwarzenbek: Mit Beeten und Bänken Ritter-Wulf-Platz aufwerten

Ein wenig ins Stocken geraten ist das geplante Carsharing-Angebot für Schwarzenbek. „Im ländlichen Raum ist sowas nicht so einfach umzusetzen“, sagt Reimers. „Viele Menschen verzichten nicht auf ihren Zweitwagen.“ Daher sei die Idee entstanden, einen Neunsitzer in Betrieb zu nehmen, der komplett vom Carsharing-Dienst Mikar gewartet und auch verwaltet wird. Allerdings müssen hierfür zunächst Sponsoren gefunden werden, die sich an der Finanzierung beteiligen. „Für die Sponsoren sind dann Werbeflächen an den Außenwänden des Autos vorgesehen“, sagt sie. Doch bisher konnten nicht genug Geldgeber akquiriert werden.

Sollte dies noch gelingen, soll es für alle Schwarzenbeker möglich sein, den Kleinbus auszuleihen. Da viele Privatpersonen schon über ein Auto verfügen, sollen auch Sportvereine den Dienst nutzen können. „Dafür sollen die Wagen dann an einem zentralen Ort wie dem Rathaus abgestellt werden“, sagt die Klimaschutz-Managerin. Pro Stunde soll eine Ausleihe 6,90 Euro kosten, für einen ganzen Tag 60 Euro – vorausgesetzt, die Finanzierung gelingt noch.

Attraktivität für Fahrradfahrer in Schwarzenbek steigern

Ebenfalls schwebend ist die Realisierung eines sogenannten Repair-Cafés. „Dafür befinde ich mich gerade in Gesprächen mit Patricia Fasheh“, sagt Reimers. Die Leiterin der Stadtbücherei könnte Gastgeberin für das Nachhaltigkeitsprojekt sein. In einem Repair-Café können Menschen defekte Gegenstände von technisch versierten Helfern reparieren lassen. So soll vermieden werden, dass direkt neue Geräte gekauft und Ressourcen verschwendet werden. „Die Resonanz in anderen Orten in der Region ist sehr gut“, sagt Nina Reimers. Wie genau das Projekt aussehen soll und wie oft dies angeboten wird, sei jedoch noch vollkommen offen. Zunächst müssen noch helfenden Hände gefunden werden.

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Einen Schritt weiter ist Nina Reimers mit dem Fahrradkonzept für die Stadt. „Wir wollen Radfahren einfach attraktiver machen“, sagt sie. Dafür sollen verschiedene Ideen umgesetzt werden. Eine dieser Ideen könnten farbig markierte Radstreifen an Kreuzungen sein. Einen Antrag hierfür hatte die Grünen-Fraktion durch Thilo Winkler in der Stadtverordnetenversammlung gestellt. Auch Gefahrenpunkte in der Stadt sollen geprüft und entschärft werden. Eine weitere Bike and Ride-Anlage, in der Pendler ihr Fahrrad am Bahnhof abstellen können, würde sich Nina Reimers persönlich wünschen. „Das ist aber natürlich am Ende auch eine Kostenfrage“, sagt sie.