Lauenburg. Man muss nicht besonders musikalisch sein, um mit der Gospel-Queen amerikanische Weihnachtssongs zu singen. Auch nicht Texte lernen.

Sie stand mit Sammy Davis jun. und Frank Sinatra auf der Bühne, genauso gern aber auch mit Viertklässern aus der Lauenburger Weingartenschule. Wenn Janice Harrington ihre kraftvolle Stimme erklingen lässt, hält es kaum jemanden auf seinem Platz. Die Soulsängerin und Gospel-Legende ist dafür bekannt, Menschen zum Singen zu motivieren – ob jung oder schon älter, ob Anfänger oder berühmt.

Das Leben von Janice Harrington verlief nicht immer gradlinig. Heute sind es vor allem die Kinder, die der 81-Jährigen Energie geben. „Ich habe vier Herzinfarkte überlebt und rocke hier mit den Kids ab“, röhrte sie neulich NDR-Reporterin Nathalie Shiro Beck ins Mikrofon. Der Sender nahm einen Workshop Lauenburger Grundschüler zum Anlass, einen Beitrag über die Amerikanerin zu drehen, die seit über 20 Jahren mit ihrem Mann, dem Jazzmusiker Werner Gürtler, in Scharnebeck lebt.

Weihnachtsstimmung mit Janice Harrington auf amerikanisch

Das Temperament der „Great Grand Ma Jan“, wie sie von ihren Freunden genannt wird, reißt aber auch Erwachsene mit. Wenn sie einen Song anstimmt, singt man einfach mit – textsicher oder nicht. Genau das ist erwünscht, wenn es am Donnerstag, 14. Dezember, heißt: „Lauenburg singt Christmas-Songs“. Janice Harrington wird an diesem Abend musikalisch begleitet von ihrem Ehemann Werner Gürtler und weiteren Musikern.

Nicht der perfekte Gesang, sondern die Begeisterung am Singen stehen im Vordergrund. Auch ein paar schräge Töne fallen nicht auf, wenn der stimmgewaltige Chor die Klassiker „Jingle Bells“, „Rudolph“, „Silent Night“, „Winter Wonderland“ oder „Santa Claus“ schmettert. Die Texte der amerikanischen Weihnachtssongs werden dafür auf eine Leinwand projiziert. Janice Harrington weiß: Nach anfänglicher Zurückhaltung geht das Publikum regelmäßig voll mit.