Lauenburg. Das Stromnetz der Schifferstadt ist in großen Teilen 50 Jahre alt und älter. Jetzt geht die Stadt der Sache auf den Grund.

Abends wird es immer früher dunkel, morgens später hell und dann fällt auch noch die Straßenbeleuchtung aus: Über Telefon und den Lauenburger Mängelmelder sind seit rund vier Wochen diverse Beschwerden besonders von Altstadtbewohnern eingegangen. In einigen Straßen funktionieren die Lampen wieder, andernorts sind die Probleme noch nicht behoben oder treten erneut auf. Montag beginnen Kabelarbeiten. Mit ihnen soll das Ärgernis dauerhaft beseitigt werden.

Kein Straßenlicht – Lauenburg lässt jetzt die Bagger rollen

Teile der Elbstraße werden voll gesperrt, vom 11. Dezember bis voraussichtlich 15. Dezember. Betroffen ist vor allem der Bereich an der Jugendherberge Zündholzfabrik. Die Stadt bittet die Anwohner, ihre Fahrzeuge bis Montag, 6 Uhr, zwischen Elbstraße 1 bis 8/17 zu entfernen, damit die anstehenden Tiefbauarbeiten zeitnah aufgenommen werden können. Der Parkplatz Borkeplatz ist während der Bauarbeiten nicht erreichbar.

Die Straßenlampen selbst sind nicht das Problem. Sie sind weitgehend bereits auf die moderne, stromsparende LED-Technik umgestellt. Nach derzeitigem Erkenntnissen ist aktuell noch einer von mehreren Kabelsträngen betroffen „Es ist ja nicht die komplette Altstadt dunkel“, erläutert Tiefbauer Benjamin Plate. Der marode Kabelabschnitt soll kommende Woche ausgetauscht werden. Plate: „Wir konnten einen Schaden orten.“

Kabelnetz stammt in großen Teilen aus 1970er-Jahren

Viele der Stromkabel im Lauenburger Erdreich stammen aus den 1970er-Jahren, manche sind noch älter. Das Netz ist fehleranfällig. Plate: „Das wäre so, als wären wir noch mit Autos Baujahr 1970 auf den Straßen unterwegs.“ Mit zwei gewichtigen Unterschieden. Fällt ein Auto aus, sind nur wenige Menschen betroffen. Und man müsste nach der Ursache für folgende Verkehrsbehinderungen nicht lang suchen. Die stände auf der Straße oder am Straßenrand.

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Die Fehlersuche im Stromnetz ist doch etwas komplexer. Besondere Probleme bereiten Störungen oder Ausfälle durch Kriechströme. Ist ein Kabel gekappt, etwa infolge von Straßenarbeiten, ist dies rascher lokalisierbar, als wenn ein Kabel irgendwo im Erdreich schadhaft schlummert und etwa in unregelmäßigen Abständen bei besonderen Belastungen Probleme bereitet.

Mit der Glasfaser kommen auch neue Stromkabel

Vergangenes Jahr war Lauenburgs Reeperbahn betroffen, davor einzelne Wohngebiete. „Dieses Jahr trifft es Teile der Alt- und der Innenstadt, das ist wirklich ärgerlich“, bedauert Plate. Wo möglich und notwendig, werde das alte Kabelnetz abschnittsweise erneuert. „Dort wo die vergangenen Jahre Glasfaser verlegt wurde, wurden bereits viele Kilometer Stromkabel gleich mit ausgetauscht.“

Doppelt ärgerlich für viele Bewohner der Innenstadt. Sie warten nicht nur weiter auf eine schnelle Internetverbindung. Sie wissen zugleich, dass die alten Stromkabel vor ihren Häusern noch für manche Überraschung gut sind.