Geesthacht. Pächter hören auf. Nur noch bis zum 31. Oktober hat das beliebte Café in Geesthacht geöffnet. Wie es danach weitergeht.
Das Elbkantinchen verabschiedet sich am Dienstag, 31. Oktober, in die Winterpause. Für die Pächter Wiebke Schürmann und Roger Willke ist es ein Abschied für immer. Nach elf Jahren geben sie das beliebte Ausflugslokal an der Elbe im Geesthachter Ortsteil Tesperhude auf. Wer also noch mal Lust auf ihre Wildschweinbratwurst, einen Flammkuchen oder selbst gebackene Kuchen hat, muss dafür die kommenden Tage nutzen. Einschließlich des arbeitsfreien Reformationstags haben sie täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet. 2024 geht es dann mit einem neuen Pächter weiter.
Die bisherigen Gäste des Elbkantinchens kommen aus nah und fern ans Elbufer. „Die Sonnenuntergänge hier sind ein Traum“, hatte Stammgast Malgorzata Niemiro im vergangenen Jahr betont. Von hier ist es nur noch einen Katzensprung zum Naturschutzgebiet Hohes Elbufer mit tollen Möglichkeiten zum Spazierengehen oder Radfahren. Wer es gemütlicher mag, kann auch einfach nur den vorbeifahrenden Schiffen zuschauen. Entweder unter freiem Himmel oder auf einem der überdachten Plätze.
Café Geesthacht: Abschied von beliebtem Ausflugslokal an der Elbe
2012 hatten Roger Willke und Wiebke Schürmann einen in die Jahre gekommenen Minigolfplatz übernommen, daraus das gemütliche Freiluftlokal gemacht. Für beide eine Herzensangelegenheit, wie sie immer betonten und wofür sie ihre früheren Jobs aufgaben. Wiebke Schürmann, die nur wenige Meter entfernt am Strandweg aufgewachsenen ist, ist studierte Ökotrophologin und kündigte ihren Job als Ernährungsredakteurin bei Gruner + Jahr. Ihr Partner Roger Willke war Geschäftsführer einer von ihm gegründeten Gleisbaufirma.
„Als sich die Gelegenheit ergab, den Arbeitsplatz auf dieses schöne Fleckchen Erde direkt am Elbufer zu verlegen, haben wir nicht lange gefackelt. Seitdem wollen wir nur eines: Unsere Gäste in lockerer Atmosphäre mit richtig guten Speisen und Getränken, ohne überflüssigen Firlefanz, nach Strich und Faden verwöhnen“, beschreiben sie ihr Konzept auf ihrer Internetseite.
Beliebtes Ausflugslokal an der Elbe: „Konnten uns nie vorstellen, dass es mal so groß wird“
„Wir konnten uns nie vorstellen, dass es mal so groß werden würde. Wir dachten, wir werkeln hier zu zweit vor uns hin. Und dann haben hier in Hochphasen zehn Leute gleichzeitig gearbeitet“, sagt Wiebke Schürmann. „Jetzt, wo wir die letzte Bestellung bei unseren Lieferanten aufgegeben haben, kommt langsam Wehmut“, räumt die 48-Jährige ein. „Es ist ein komisches Gefühl“, ergänzt Willke.
Was kommt fortan? „Das wollen wir auf uns zukommen lassen. Und auch mal bei besserem Wetter als während unserer Winterschließung mit dem VW Bulli verreisen“, sagt Schürmann. Willke, der in diesem Jahr den 80. Geburtstag feierte, betont: „Rentner oder Privatier werde ich mich ganz bestimmt nicht nennen.“ Er sitzt weiterhin im Beirat der inzwischen von seinen Söhnen geführten Gleisbaufirma und will sich auch um seine Roger-Willke-Stiftung kümmern. Die engagiert sich in der Kinder- und Jugendhilfe, der Erziehung, im Sport, in der Volks- und Berufsbildung sowie im Wohlfahrtswesen.
Neuer Pächter will am 1. März 2024 erstmals öffnen
Wie es mit dem Elbkantinchen 2024 weitergeht, steht derweil genau fest. Florian Oehler (35) übernimmt den Staffelstab. Ihren Nachfolger als Pächter haben Schürmann und Willke selbst auserkoren. Der aus Thüringen stammende Geesthachter ist gelernter Koch und war zuletzt fünf Jahre Küchenchef im Restaurant Heemann am Eppendorfer Weg in Hamburg-Eimsbüttel. Im Elbkantinchen hatte er zuvor schon als Aushilfe gearbeitet. „Wir übergeben mit einem guten Gefühl“, sagt Schürmann. Der künftige Chef schwärmt: „Es ist ein super schöner Laden mit großem Einzugsgebiet und regem Zuspruch. Als Wiebke und Roger mich ansprachen, war ich sofort Feuer und Flamme.“
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Für den 1. März 2024 plant er die Eröffnung. Die Karte soll nur punktuell geändert werden und weiter klein bleiben. „An sonnigen Tagen mache ich eventuell schon vorher einen Außer-Haus-Verkauf“, sagt Oehler. Zunächst aber geht es unter der gewohnten „Besatzung“ im Elbkantinchen bis zum 31. Oktober weiter. Schürmann: „Danach lichten wir den Anker.“