Geesthacht. Gutes Wetter lockt die Menschen in Geesthacht nach draußen. Doch bei den Lokalbetreibern trüben Lieferengpässe die Freude.
Die Gäste des Elbkantinchens kommen aus nah und fern nach Tesperhude an die Elbe. Einmal im Monat treffen sich etwa die Geesthachterin Malgorzata Niemiro, Edda Schmittke und Michaela Markhoff aus Bergedorf sowie die Wentorferin Birgit Glang und genießen das Ambiente am Wasser. „Die Sonnenuntergänge hier sind ein Traum, und das Essen schmeckt lecker“, schwärmt Markhoff. Und Niemiro scherzt: „Wir gehören hier schon zum Inventar.“
Besonders am vergangenen Wochenende war der Andrang ob des guten Wetters enorm. Überall zog es die Menschen in unserem Verbreitungsgebiet ins Freie, nicht nur in Geesthacht. Vor dem Elbkantinchen (Öffnungszeiten Mittwoch bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr) bildeten sich am Sonntag am Außer-Haus-Verkauf-Tresen lange Schlangen. Zudem gab es einige Stunden lang keinen freien Tisch.
Viele Pommes, aber kein Öl für die Fritteuse
Über mangelnden Zuspruch können die Inhaber Wiebke Schürmann und Roger Willke also nicht klagen. Seit mittlerweile zehn Jahren betreiben sie ihr Lokal am Strandweg. Dennoch ist derzeit nicht alles eitel Sonnenschein – das Elbkantinchen hat Lieferprobleme. Und auch wenn sie auf regionale Produkte setzen, gibt es auch für diese wegen des Ukraine-Krieges Lieferschwierigkeiten.
„Unser Lieferant hat uns erst mal mitgeteilt, was wir alles bis mindestens Mitte April nicht bekommen. Ab sofort müssen wir improvisieren“, betont Wiebke Schürmann. Vor allem Mehl und Sonnenblumenöl sind Mangelware. „Wir machen alles frisch von Hand. Aber wenn es kein Mehl gibt, gibt es keinen Kuchen und keine Waffeln. Und neulich war unser Kühlhaus voller Pommes, aber wir hatten kein Öl für die Fritteuse“, ergänzt Schümann. Mit jeweils acht Litern für jede der zwei Fritteusen kommt eine beträchtliche Menge zusammen – und das reicht höchstens eine Woche lang.
Sie könne Pommes zwar auch mit Rapsöl frittieren, aber das widerspreche eigentlich der Philosophie des Elbkantinchens nur auf regionale und gesunde Produkte zu setzen. Den freien Montag verbrachte Schürmann deshalb mit Einkäufen. „Ich habe 25 Kilogramm schwere Gastro-Säcke Mehl geschleppt. Ich muss derzeit mitnehmen, was ich kriegen kann. Auch unsere Angestellten bringen schon immer so viel Mehl mit, wie sie kaufen können.“ Schließlich möchte sie ihren Gästen aus nah und fern weiterhin die gewohnte Qualität bieten – der nächste Kundenansturm kommt bestimmt.