Aumühle. Nach Familiendrama in Aumühle: Prozess in Lübeck beginnt am 3. November. Was war das Motiv des 53 Jahre alten Angeklagten?
Die Nachbarschaft in Aumühle war bestürzt über die Gewalttat des Familienvaters: Am 8. März hatte ein 53-Jähriger seine Ehefrau (41) laut StaatsanwaltschaftLübeck in der gemeinsamen Wohnung an der Großen Straße während eines Streits zu Boden gerungen, mehrmals auf sie eingeschlagen und sie dann zu Tode gewürgt. Schockierend: Die beiden vier und zwölf Jahre alten gemeinsamen Söhne sowie die 20 Jahre alte Tochter der Getöteten waren während der Tat in der Wohnung.
Der Ehemann selbst hatte am Donnerstag um 12.52 Uhr einen Notruf abgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau jedoch schon längst tot. Denn die Ermittler gehen davon aus, dass die 41-Jährige bereits in der Nacht zuvor gestorben war. Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat jetzt Anklage gegen den Aumühler vor dem Schwurgericht des Landgerichts Lübeck erhoben, sie lautet auf Totschlag. Der Prozess gegen den Angeklagten soll am Freitag, 3. November, um 9 Uhr beginnen.
Anklage auf Totschlag: Familienvater erwürgt seine Frau
Laut Polizei hatte der Ehemann nach seiner Festnahme die Tat gleich eingeräumt, die Kinder hätten das Geschehen nicht beobachtet. Die Obduktion der Leiche hatte als Todesursache ergeben, dass die Frau erwürgt worden war. Als Grund nannte der 53-Jährige nur „einen Streit“.
Ein Kriseninterventionsteam hat die Kinder zuerst psychologisch betreut. Seit der Gewalttat leben sie bei Angehörigen, die sich um sie kümmern. Der Angeklagte befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft in der JVA Lübeck.
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Alles schien normal: Die Familie lebte unauffällig an der Großen Straße
Die Familie lebte vor dem 8. März offenbar unauffällig in dem älteren, hell geklinkerten Wohn- und Geschäftshaus an der Großen Straße in Aumühle. Im Erdgeschoss befinden sich ein Hörgeräteladen sowie eine kleine Modeboutique. Dazwischen liegt der Eingang zu den Wohnungen in zwei weiteren Etagen. Das Treppenhaus ist sauber – auf den ersten Blick erscheint alles normal.
Während der 53-Jährige die Tat gegenüber der Polizei einräumte, machte er vor dem Haftrichter von seinem Schweigerecht Gebrauch. Für den Prozess sind fünf weitere Termine im November anberaumt.