Aumühle. In Aumühle ist eine 41-Jährige erwürgt worden. Richter erlässt Haftbefehl gegen 53-Jährigen. Angehörige kümmern sich nun um die Kinder.
Der Tod einer 41 Jahre alten Frau hat in Aumühle für Bestürzung gesorgt. Wie die Polizei am Freitag mitteilt, hat der Ehemann nach seiner Festnahme die Tat eingeräumt. Die Obduktion der Leiche ergab, dass die Frau erwürgt wurde. Als Grund nannte der 53-Jährige einen Streit.
Besonders tragisch: „Zum Zeitpunkt der Tatausführung hielten sich die vier und zwölf Jahre alten gemeinsamen Söhne sowie die 20 Jahre alte Tochter der Getöteten in der Wohnung auf“, sagt Polizeisprecherin Claudia Struck und fügt hinzu: „Bisherigen Erkenntnissen zufolge haben diese das Geschehnis jedoch nicht beobachtet.“ Die Kinder befinden sich nun in der Obhut von Angehörigen. Ferner würden sie von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut.
Beziehungstat in Aumühle: Ehemann wählt selbst den Notruf
Der Ehemann selbst hatte am Donnerstag um 12.52 Uhr einen Notruf abgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau jedoch schon längst tot. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 41-Jährige bereits in der Nacht zu Donnerstag starb.
Kurz nach dem Notruf waren mehrere Streifenwagen mit Blaulicht zum Einsatzort gerast. Polizeibeamte sperrten kurz darauf die Straße und den Eingang zu dem Gebäude.
Hausbewohner waren den Nachbarn nicht bekannt
Zeugen beobachteten wenig später, wie sich Mitarbeiter des Rettungsdienstes in einem Krankenwagen um eine augenscheinlich mitgenommen wirkende Frau kümmerten. Ob es sich um die Tochter oder eine Zeugin handelt, ist unklar.
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Offenbar führte die Familie ein unscheinbares Leben in dem älteren, beigefarben gestrichenen Wohn- und Geschäftshaus an der Großen Straße in Aumühle. Im Erdgeschoss befinden sich ein Hörgeräteladen sowie eine kleine Modeboutique. Dazwischen liegt der Eingang zu den Wohnungen in zwei weiteren Etagen. Das Treppenhaus ist sauber, ein Fahrrad lehnt an der Wand. Auf den ersten Blick erscheint alles normal.
Gewalttat in Aumühle: Verdächtiger sitzt in U-Haft
Wie viele Personen in dem Haus leben und wer die Bewohner eigentlich sind, wissen selbst Nachbarn nicht. Ob sie Streitigkeiten registriert haben in der Vergangenheit? Überall Kopfschütteln. Von dem Polizeieinsatz am Donnerstag wirkten sie alle sehr überrascht.
Nachdem Mitarbeiter der Spurensicherung in weißen Schutzanzügen sowie Beamte der Mordkommission den Tatort untersucht hatten, kam die Tote am späten Donnerstagnachmittag in die Rechtsmedizin nach Lübeck. Am Freitag kam der 53-Jährige vor einen Haftrichter. „Während der beschuldigte Ehemann gegenüber der Polizei die Tat einräumte, machte er während der richterlichen Anhörung von seinem Schweigerecht Gebrauch“, sagt Polizeisprecherin Claudia Struck. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen. Er sitzt nun in U-Haft in der JVA Lübeck.