Geesthacht. In direkter Nachbarschaft zum Freizeitbad Geesthacht werden Spielfeld, Klettergerüst und Liegeflächen geboten. Was noch fehlt.
Alles ist bereit, nur die Mitspieler fehlen noch. Die langerwartete Sport- und Freizeitfläche an der Elbuferstraße direkt hinter dem Geesthachter Freizeitbad Richtung Tesperhude wurde am Montag eröffnet. Auf einer Fläche von etwa 3400 Quadratmetern mit großen Bäumen, die Schatten spenden, entstanden ein 170 Quadratmeter großer kombinierter Fuß- und Basketballplatz sowie ein großes Klettergerüst für Kinder.
Der Platz ist belegt mit einem blauen, weichen Untergrund ähnlich einer Tartanbahn, mit Markierungen für die jeweilige Sportart versehen und zudem mit kniehohen Platten umfriedet, damit der Ball nicht dauernd auf den Rasen rollen kann. Somit kann ähnlich wie beim Hallenfußball mit Bande gespielt werden.
Tore und Korbanlage machen einen hochwertigen Eindruck
Tore und Korbanlage aus Stahl machen bei einer Begehung durch unsere Zeitung einen stabilen, hochwertigen Eindruck. Die Umbau- beziehungsweise Herstellungskosten belaufen sich auf 25.000 Euro, geben die Geesthachter Stadtwerke an.
Zudem ist reichlich gepflegter Rasen vorhanden als Liegefläche – die wohl aber erst in der nächsten Sommersaison 2024 ausgiebig genutzt werden dürfte. „Sitz- und Liegeflächen werden entsprechend der Resonanz der Besucher entstehen“, teilen die Geesthachter Stadtwerke mit.
Liegt der Eingang zu versteckt? Ein Hinweisschild soll folgen
Trotz des 1A-Zustandes tummelten sich bisher weder am Montag noch am Dienstag Nutzer auf der Anlage. Vielleicht, weil der Zugang sehr versteckt liegt? Von der Hauptstraße aus gibt es nur den Zugang über das DLRG-Gelände, und dort ist die Zaunpforte abgeschlossen.
Potenzielle Interessenten könnten also auf die Idee kommen, dass die Anlage noch nicht freigegeben ist. Der richtige Eingang dagegen befindet sich auf der anderen Seite am Elbwanderweg. Eine Beschilderung dorthin soll noch folgen, kündigen die Stadtwerke an.
Die Fläche soll auch der Entlastung des Freizeitbades dienen
Die Anlage wurde von den Stadtwerken auf einem brachliegenden Gelände geschaffen, um das Freizeitbad in puncto Besucher wegen der geringeren Platzkapazität nach dem Umbau zu entlasten.
Denn seit der Wiedereröffnung 2022
sind wegen neuester Sicherheitsbestimmungen gleichzeitig nur noch 2000 Badegäste erlaubt, vorher waren es doppelt so viele gewesen. Durch den Umbau hatte das Bad seinen Bestandsschutz verloren.
Wer nach der Schwimmzeit einfach nur weiter kostenlos im Freien liegen möchte, kann im nächsten Jahr aus dem Bad auf die Freifläche wechseln, die Besuchermenge im Bad reduzieren und dann irgendwann wieder je nach Bedarf zurück ins kostenpflichtige Bad wechseln, um mal wieder ein paar Runden zur Abkühlung zu schwimmen.
Mitarbeiter der Stadtwerke machen das Freizeitbad winterfest
Dafür muss aber der Weg entlang der Elbe in Kauf genommen werden. Kurzerhand über den hohen Zaun ins direkt angrenzende Freizeitbad zu wechseln, geht nicht. Der ist wie ein Hochsicherheitstrakt mit Stacheldraht bewehrt.
Im Geesthachter Freizeitbad ist derweil Ruhe eingekehrt. Baden wäre bei den milden Temperaturen zwar noch gut möglich, aber nur vereinzelt dringen Stimmen über die blickdichte Absperrung. Es sind Mitarbeiter der Stadtwerke, die nach dem letzten Öffnungstag am Sonntag das Freizeitbad nun winterfest machen.
Das Wasser bleibt in den Becken – wegen des Grundwasserspiegels
Geschwommen wird erst wieder zum Saisonstart am 1. Mai. Jetzt beginnen die Arbeiten hinter den Kulissen. Die technischen Anlagen werden zurückgefahren, gepflegt und gewartet. Das Wasser bleibt in den Becken, um diese vor Frostschäden zu schützen und dem Druck des hohen Grundwasserspiegels entgegenzuwirken.
Nach fast fünf Monaten Öffnungszeit bedankt sich das Team des Freizeitbades bei – inklusive des kostenfreien Eröffnungstages – 138.000 Badegästen, die trotz des oft durchwachsenen Wetters zum Schwimmen gekommen sind. 2022 waren es bei besseren Wetterbedingungen rund 130.000 Besucher gewesen. Am letzten Badetag am 17. September stürzten sich noch einmal 850 Gäste ins Nass.
100 Kinder schafften das Seepferdchen
Vermehrt kamen die Gäste aus dem Hamburger Umland, wie registriert wurde. „Das Freizeitbad ist für die ganze Region ein beliebtes Ausflugsziel, denn es ist in seiner Art und Größe einzigartig in Norddeutschland“, heißt es dazu von den Stadtwerken.
Auch die Schwimmkurse waren sehr gut besucht. Die zusätzlichen eigenen 21 Schwimmlernkurse, bei denen rund 100 Kinder das Seepferdchen-Abzeichen geschafft haben, Aquafitness mit 250 Teilnehmern und Schwimmwochen von neun Schulen aus Geesthacht und dem Umland mit 3100 Eintritten unterstreichen die große Nachfrage.
2000 Quadratmeter Plane sorgen für konstante Temperatur
Zudem wird das Sparen von Energie für den Klimaschutz immer wichtiger. Für das Freizeitbad bedeutet das: Die Wassertemperatur in den Becken möglichst energiesparend konstant halten, auch dann, wenn geschlossen ist.
Dafür wurden insgesamt fast 2000 Quadratmeter Plane angeschafft, die nachts die Becken überspannt und vor dem Auskühlen schützt. Das ist so einfach wie effektiv. Die Wassertemperatur konnte auf allen Becken über Nacht konstant auf 25 Grad Celsius gehalten werden und somit Heizenergie und CO2 einsparen.
In der Winterpause wird ein neuer Kioskbetreiber gesucht
Baustellen während der Winterpause gibt es auch abseits der Beckenpflege. So soll zum Saisonstart in einem dreiviertel Jahr ein neuer Kioskbetreiber gefunden werden, nachdem Sascha Schleßelmann vor Kurzem gekündigt worden war. „Rechtzeitig zur kommenden Badesaison wird der gastronomische Betrieb sichergestellt“, ist man sich bei den Stadtwerken sicher.
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„Uns hat es wieder ganz viel Spaß gebracht“, sagt Badleiter Thorsten Marowski zum Abschluss. „Kinder, die bei uns ihr Seepferdchen geschafft haben, und zufriedene Badegäste waren unser schönstes Lob.“