Neu Wulmstorf. Mann soll in Neu Wulmstorf 23-Jährigen mit Hantelstange auf den Kopf geschlagen haben. Opfer schwer verletzt. Warnungen vor Eskalation ignoriert?

Nach einem Angriff in einer Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Harburg ermittelt die Polizei wegen versuchten Totschlags. Ein 28-Jähriger habe seinem 23 Jahre alten Mitbewohner am Sonnabendabend in Neu Wulmstorf aus bisher unbekannten Gründen mit einer Kurzhantelstange aus Stahl auf den Kopf geschlagen, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Das Opfer habe eine schwere Kopfverletzung erlitten und sei zunächst noch ansprechbar gewesen. Danach habe es jedoch mehrfach das Bewusstsein verloren.

Versuchter Totschlag in Neu Wulmstorfer Geflüchtetenunterkunft: Experten hatten gewarnt

Wegen der Gesamtumstände wurde die Tat nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft als versuchter Totschlag eingestuft, wie die Polizei weiter mitteilte. Der 28-Jährige wurde festgenommen. Die Ermittlungen zum Hintergrund der Tat dauern an.

Laut Aussage der Polizeiinspektion Harburg sollen sich zum Zeitpunkt der Tat Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes in der Unterkunft, nicht aber am Tatort befunden haben.

Seit dem 1. März werden Geflüchtetenunterkünfte im Landkreis Harburg im Rahmen einer sogenannten „Pool-Lösung“ betreut – sie sieht vor, dass einzelne Security-Mitarbeiter in mehreren Unterkünften gleichzeitig für Sicherheit sorgen sollen. Der Landkreis hatte sich aus Kostengründen gegen eine Rund-um-die-Uhr-Einzelbetreuung der Wohnanlagen entschieden.

Davor hatten Mitarbeiter der Sicherheitsfirmen eindringlich gewarnt und als „Katastrophe mit Ansage“ bezeichnet. Im Kreishaus verteidigte man den Beschluss mit Blick auf die angespannte Haushaltslage.